Anteil an Ferienwohnsitzen in Tirols Dörfern bei bis zu 75 Prozent

Anteil an Ferienwohnsitzen in Tirols Dörfern bei bis zu 75 Prozent
Das Land hat die Zahl der legalen Feriendomizile erhoben. Tirolweit sind es über 15.000. Betroffen sind vor allem Tourismus-Hotspots

Die Liebe zu den österreichischen Bergen lässt Urlauber seit Jahrzehnten von eigenen Domizilen in deren Sehnsuchtsorten träumen. Jene, die das nötige Geld haben, erfüllen sich ihre Wünsche gerne in den touristischen Hotspots von Salzburg über Tirol bis Vorarlberg. Doch die Kaufwut beschert der lokalen Bevölkerung jede Menge Kopfweh.

Für Einheimische sind Eigenheime in den beliebtesten Ortschaften kaum noch erschwinglich. Und die zum Teil nur für wenige Wochen im Jahr bewohnten Häuser und Wohnungen lassen die Angst vor seelenlosen Geisterdörfern umgehen. Besonders in Tirol kocht die Debatte über diese Freizeitwohnsitze immer wieder hoch. Umso erstaunlicher ist es, dass die letzten erhobenen Zahlen aus dem Jahr 2003 stammten. Zumindest bis jetzt.

15.000 Wohnsitze

Denn die Tiroler Landesregierung hat die Gemeinden verpflichtet, bis 1. Juli die offiziell bekannten Freizeitwohnsitze zu melden. Sie werden in einem öffentlich einsehbaren Register erfasst. Knapp 20 der 279 Tiroler Gemeinden waren bis Montag noch säumig. Die bisher gesammelten Daten zeigen: In ganz Tirol sind über 15.000 Freizeitwohnsitze zugelassen. Das entspricht in etwa der Zahl von 2003. Experten gehen davon aus, dass jedoch auch Tausende illegale Feriendomizile existieren.

Besonders in den nahe am Münchner Raum liegenden Bezirken Kitzbühel und Kufstein beträgt bereits der offizielle Anteil der Freizeitwohnsitze in einigen Gemeinden über 20 Prozent. Rekordhalter in dieser Kategorie ist kurioser Weise die Kleinstgemeinde Hinterhornbach im Tiroler Außerfern. Dort weisen 75 Prozent der 46 Wohnsitze eine Freizeit-Widmung auf. Das sei allerdings nur den vielen von Privaten erworbenen Almhütten geschuldet, heißt es auf Anfrage.

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