Amokfahrt in Graz: Obergutachter fix

Drei Menschen starben bei der Amokfahrt durch Graz
Deutscher Psychiater erstellt dritte Expertise. Ein Start des Prozesses noch heuer ist damit unwahrscheinlich.

Ein Psychiater und Neurologe aus Göttingen entscheidet, ob der mutmaßliche Amokfahrer von Graz zurechnungsfähig ist oder nicht: Jürgen Müller ist der dritte Experte, der Alen R. unter die Lupe nimmt.

Weil sich der Professor erst in den Fall einlesen muss, dürfte ein Prozess gegen R., 26, heuer wohl nicht mehr zustande kommen: Auf Müller wartet nämlich ein Akt, der bereits Tausende Seiten dick ist. Drei Menschen starben, als R. am 20. Juni 2015 mit seinem Wagen durch Graz raste.

Bis Müller sein Gutachten vorlegt, dürften mindestens sechs Monate vergehen, schätzen Experten. Dass er überhaupt Obergutachter sein muss, liegt an seinen österreichischen Kollegen: Manfred Walzl, Gutachter der Staatsanwaltschaft, stufte R. als zurechnungsfähig ein. Peter Hofmann, vom Gericht zugezogen, jedoch nicht.

Von der Einschätzung des Psychiaters hängt es ab, wie es mit dem Verfahren gegen den Verdächtigen weitergeht. Gilt R. als zurechnungsfähig, folgt eine Anklage wegen Mordverdachts. Ist er nicht zurechnungsfähig, dreht sich alles nur um die Einweisung in eine Anstalt.

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