Amokfahrer von Graz muss vor Gericht erscheinen

Der Wagen des Amokfahrers
Psychiater befand den 27-Jährigen für verhandlungsfähig.

Der Amokfahrer von Graz wird kommenden Woche, am Dienstag dem 20. September, vor Gericht erscheinen müssen. Laut Psychiater Manfred Walzl ist der 27-Jährige verhandlungsfähig, teilte das Gericht am Montag in einer Aussendung mit. Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, im Juni 2015 bei seiner Fahrt durch die Stadt drei Menschen getötet und rund 100 verletzt zu haben.

Die medizinische Betreuung in der Haftanstalt Göllersdorf, wo der Mann untergebracht war, hatte zunächst Zweifel an seiner Verhandlungsfähigkeit geäußert. Nun befanden zwei Sachverständige den Verdächtigen für verhandlungsfähig.

Drittes Gutachten

Psychiater Manfred Walzl hatte den 27-Jährigen bereits vor längerer Zeit untersucht und für zurechnungsfähig erklärt. Sein Kollege Peter Hofmann befand in einem zweiten Gutachten, dass der Mann nicht zurechnungsfähig sei. Diesmal wurde erneut Walzl beigezogen, der den Mann nun am Wochenende untersucht und in einem ausführlichen Gutachten festgestellt hat, dass er verhandlungsfähig sei. Dieser Meinung war auch Hofmann in einer Stellungnahme vom 8. September, wo es hieß, dass es "derzeit keinen Anhaltspunkt dafür gibt, dass beim Betroffenen Verhandlungsunfähigkeit besteht."

Der Prozess sollte nun planmäßig ab 20. September im Schwurgerichtssaal des Straflandesgerichts über die Bühne gehen. Zuvor werden noch einige Umbauten durchgeführt, unter anderem wird der Saal so adaptiert, dass auch Personen mit Rollstuhl selbstständig zufahren können. Aufgrund des zu erwartenden Interesses wird die Verhandlung per Video in einen zweiten Saal übertragen werden.

Kommentare