Airbnb: Hohe Akzeptanz unter Wiener Nachbarn
Das Wiener Nachbarschaftsnetzwerk "Frag nebenan" hat seine Nutzer nach ihrer Meinung zu Online-Zimmervermietern wie Airbnb befragt. Die Mehrheit der Befragten hat demnach kein Problem damit, wenn ihre Nachbarn Wohnungen oder Zimmer fallweise über Online-Plattformen vermieten. Der Großteil wünscht sich aber, dass die Anbieter stärker reguliert werden.
Die Befragung, die der APA vorliegt, wurde zwischen 16. und 20. November unter 338 Nutzern online durchgeführt. Laut der Umfrage hat sich mehr als ein Viertel schon einmal durch im Haus eingemietete Touristen gestört gefühlt. Die Gründe reichen laut "Frag nebenan"-Gründer Stefan Theißbacher von offengelassenen Haustüren, Verschmutzungen im Stiegenhaus über wenig rücksichtsvolles Verhalten oder Lärm bis hin zu einem gewissen Unbehagen, wenn ständig neue Leute im Haus sind.
Grundsätzlich sind aber 84 Prozent der Meinung, dass die Plattformen eine gute Möglichkeit sind, sich etwas dazuzuverdienen. "Unsere Nachbarn halten Airbnb & Co für eine gute Möglichkeit, die Haushaltskasse etwas aufzubessern. Staat, Stadt und Hausverwaltungen sehen sie aber auch gefordert", sagte Theißbacher. So finden 78 Prozent der Befragten, dass Stadt und Staat die Online-Anbieter von Ferienunterkünften stärker regulieren sollten. Ebenfalls 78 Prozent sind der Meinung, dass Hausverwaltungen stärker darauf achten sollten, dass nicht illegal untervermietet wird.
Fallweise, aber nicht permanent
Für 74 Prozent der Teilnehmer ist es in Ordnung, wenn ihre Nachbarn fallweise ein Zimmer über Plattformen wie Airbnb vermieten. Etwas weniger Befragte, aber immer noch die Mehrheit (62 Prozent), haben kein Problem damit, wenn ab und zu die ganze Wohnung vermietet wird. Dass Wohnungen permanent Touristen überlassen werden, wollen allerdings 81 Prozent nicht.
Rund die Hälfte (53 Prozent) hat Online-Zimmervermieter wie Airbnb bereits genutzt. 10 Prozent haben schon selbst über derartige Plattformen vermietet. 35 Prozent der Befragten gaben an, dass es in ihren Wohnhäusern zumindest ab und zu Airbnb-Gäste gibt.
Das Onlineportal "Frag nebenan" wurde 2014 gegründet und hat inzwischen rund 45.000 Nutzer in Wien. Das Netzwerk ermöglicht Stadtbewohnern, sich mit ihren Nachbarn zwecks Kontaktaufnahme, Informationsaustausch oder gegenseitiger Unterstützung kurzzuschließen. Österreichweit machen 55.000 Menschen bei der Plattform mit.
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