80er auf der A1: Gesamtzahl der Unfälle gesunken

Symbolbild
Allerdings: mehr Kollisionen nach Spurwechsel.Lkw könnten weiter eingebremst werden.

In der Diskussion um eine erhöhte Unfallhäufigkeit auf der Salzburger Stadtautobahn durch Tempo 80 haben Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler (Grüne) und Verkehrslandesrat Hans Mayr (Team Stronach) am Mittwoch eine Auswertung von Daten der Polizeiinspektion Anif präsentiert.

Die Kernaussage: Die Zahl der Verkehrsunfälle im Beobachtungszeitraum Mai bis Dezember 2015, also nach der Einführung des flexiblen Tempolimits, ist gegenüber 2014 von 164 um fast ein Viertel auf 128 gesunken.

Es kam jedoch zu einer Verschiebung nach Unfalltypen: Zusammenstöße nach Fahrstreifenwechsel (52 statt 31) werden durch Tempo 80 offenbar begünstigt, während die Zahl der Schleuder- und sonstigen Unfälle abgenommen hat.

Wertet man die Unfälle danach aus, ob Tempo 80 oder 100 geschaltet war, so ergibt sich ein Verhältnis von 77 zu 51. Auch Unfälle mit Personenschaden waren bei Tempo 80 häufiger (18 von 30), was allerdings auch am entsprechend höheren Verkehrsaufkommen liegt.

"Aus meiner Sicht gehen aus dem vorliegenden Bericht keine besorgniserregenden Daten hervor", sagt Mayr. Trotzdem werde man die Diskussion führen müssen, inwieweit eine Reduktion der Geschwindigkeit von Lkw zu einer Entschärfung der Situation beitragen könne.

Faktor Luft

Umweltreferentin Rösler verteidigt Tempo 80 nicht zuletzt aufgrund der Luftsituation: "Zum Schutz der Bevölkerung brauchen wir diese Maßnahme dringend. Der Autobahnabschnitt wird täglich von bis zu 100.000 Fahrzeugen benutzt." Das hohe Verkehrsaufkommen sei auch Ursache für die deutlich Überschreitung der Jahresgrenzwerte bei Stickstoffdioxid. "Die EU hat zuletzt ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet, wobei für Salzburg genau diese Überschreitung kritisiert wird."

Laut Rösler gilt Tempo 80 als wirkungsvollste und gleichzeitig gelindeste Maßnahme, um eine Reduktion der Schadstoffe zu erreichen. Bei Fahrzeitverzögerungen von wenigen Sekunden würde der Ausstoß von Stickoxid um bis zu zehn Prozent sinken. Eine Detailauswertung soll im Juni vorliegen.

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