35 Prozent der Kinder im Auto falsch oder gar nicht gesichert
Kindersicherheit ist nicht gerade die Stärke der Österreicher: Mehr als jedes dritte Kind ist als Mitfahrer im Auto falsch oder gar nicht gesichert. Das ist das Ergebnis einer Erhebung, die der ÖAMTC in den vergangenen Wochen mit rund 1400 Kindern an Volksschulen und Kindergärten in ganz Österreich durchgeführt hat. Bei der letzten Erhebung, im März 2012, fuhren noch 16 Prozent der Kinder völlig ungesichert mit, heuer waren dies acht Prozent. "Im Gegensatz zum Vorjahr ist diese Zahl zwar erfreulich, das Ziel muss aber ganz klar null Prozent lauten", sagte ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.
Insgesamt saßen österreichweit 64 Prozent (2012: 60 Prozent) im Kindersitz, 28 Prozent (2012: 24 Prozent) waren unzureichend - also nur mit einem Fahrzeuggurt - und acht Prozent (2012: 16 Prozent) gar nicht gesichert. "Besonders erschreckend ist es, wenn ein Kind ungesichert mitfährt, obwohl sich ein Kindersitz im Auto befindet", sagte Seidenberger. Ein Phänomen, das leider immer wieder beobachtet wird. Auch, dass die Vorbildwirkung der Eltern entscheidend ist, war ganz klar erkennbar: "In Fahrzeugen mit nicht angeschnallten Kindern waren meist auch die Eltern nicht gesichert", sagt die ÖAMTC-Verkehrspsychologin.
Steirer sichern am besten
Im Bundesländervergleich zeigte sich, dass steirische Autolenker ihre Kinder am häufigsten richtig sichern, hier saßen neun von zehn im Kindersitz, gefolgt von Vorarlberg mit sieben von zehn, Niederösterreich (69 Prozent), Salzburg (67 Prozent), Kärnten (63 Prozent), Oberösterreich (59 Prozent) und dem Burgenland (58 Prozent). In Tirol war nur die Hälfte aller Kinder ausreichend gesichert, in Wien (45 Prozent) sogar weniger als die Hälfte.
Burgenländer am schlechtesten
Mit 38 Prozent sind Kinder in Wien am häufigsten unzureichend gesichert, knapp gefolgt von Oberösterreich (37 Prozent) und Kärnten (36 Prozent). Dass Kinder völlig ungesichert im Auto saßen, kam am häufigsten im Burgenland vor, hier betraf es jedes fünfte Kind, gefolgt von Tirol mit 17 Prozent und Wien mit 16 Prozent.
Beobachtet wurde auch, ob ein Zusammenhang zwischen der Art der Sicherung und dem jeweiligen Sitzplatz besteht: Kinder, die nur mit Gurt gesichert waren, saßen am häufigsten auf dem Vordersitz (45 Prozent). Völlig ungesicherte Kinder waren am häufigsten am mittleren Sitz auf der Rückbank anzutreffen. Rechts und links hinten waren die Kinder am häufigsten richtig gesichert (jeweils 73 Prozent).
Rechtliche Folgen
Bei fehlender oder falscher Kindersicherung erfolgt eine Eintragung im Führerschein-Vormerksystem. Auch eine Geldstrafe bis 5000 Euro ist möglich. Ab der zweiten Vormerkung für mangelnde oder nicht vorhandene Kindersicherung muss seit September 2009 ein Kindersicherungskurs absolviert werden.
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