29 "Fans" nach Böllerwurf angezeigt

Vor dem Spiel Vienna Caps gegen VSV wurde ein Teenager verletzt
Villacher "Absolut"-Mitglied soll 15-jährige Wienerin verletzt haben/Weiterer Fall Dienstagabend.

Obwohl es sich um keinen offiziellen Fanklub des Eishockeyvereins Villacher SV handelt, bereitet die Bewegung "Absolut Villach" dem Klub seit Jahren Probleme. Randale, Raufereien und Sachbeschädigungen wurden vom Znojmo bis Bozen aus etlichen Eishallen der grenzüberschreitenden Liga EBEL gemeldet. Im Oktober des vergangenen Jahres haben die "Absolut"-Anhänger jedoch den Bogen überspannt, als bei einem Böllerwurf in Wien ein 15-jähriges Mädchen verletzt wurde. 29 "Fans" wurden jetzt ausgeforscht und angezeigt.

Die Tat ereignete sich am 9. Oktober vor dem Spiel zwischen den Vienna Capitals und dem VSV. In der U-Bahn-Station Kagran erlitt ein Teenager ein Knalltrauma, weil die Hockey-Hooligans mehrere pyrotechnische Gegenstände abgefeuert hatten. Das Mädchen musste im Spital behandelt werden. Als die Polizei die Daten der insgesamt 37 Personen aus Villach aufnehmen wollte, schirmte die Gruppe laut Auskunft der Beamten den mutmaßlichen Täter ab. Erst nachdem Verstärkung eingetroffen war, konnten die Personalien festgestellt werden.

Begünstigung

Für 29 Beteiligte hat der Vorfall Folgen. Der mutmaßlich Rädelsführer, ein 20-jähriges "Absolut"-Mitglied, gestand, den Böller geworfen zu haben. Er wurde wegen schwerer Körperverletzung angezeigt, die übrigen 28 Sympathisanten der Eishockeycracks wegen des Verdachts der Begünstigung.

"Leider schädigt diese Gruppierung ständig unseren Ruf und sorgt für Wirbel in den Eishallen", sagt VSV-Geschäftsführer Giuseppe Mion. Im Gegensatz zu "Blau Weiß" oder den "Villacher Adlern" handelt es sich bei "Absolut Villach" um keinen offiziellen Fanklub. Mion will mit drastischen Mitteln gegen die Personen vorgehen. "Jeder, der jetzt angezeigt wurde, hat auf unbestimmte Dauer Hallenverbot", sagt er. Zeit, die Daten der Personen einzuholen bleibt genug, denn der VSV ist aus der laufenden Meisterschaft vorzeitig ausgeschieden.

Die Szenen, die sich während des letztes Heimspiels am Dienstag gegen Szekesfehervar ereigneten, passen allerdings ins Bild: da kam es vor der Villacher Eishalle zwischen Fans aus Klagenfurt (deren Team spielte eigentlich zeitgleich in Linz, Anm.) und einem 34-jährigen "Absolut"-Mitglied zu Rangeleien.

2,98 Promille

Als die Polizei gegen den Villacher ein Hallenverbot aussprach, attackierte dieser mit den Fäusten einen Security-Mitarbeiter. "Der Mann wurde festgenommen, bei einem Alkotest wurden 2,98 Promille festgestellt", gibt Villachs Stadtpolizeikommandant Erich Londer, bekannt.

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