28 Tiere auf Bauernhof verendet: Ermittlungen wegen Tierquälerei

Polizei, Neusiedl am See
Auf dem Hof wurden auch Waffen und NS-Devotionalien gefunden.

Auf einem Bauernhof in Thalgau im Salzburger Flachgau sind insgesamt 28 Tiere wegen Misshandlungen, verminderter Fütterung und Tränkung sowie wegen diverser Erkrankungen verendet. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt der Abschlussbericht der Polizei. Nach einem bisher ungeklärten Brand am 30. Jänner 2017 wurden bei Hausdurchsuchungen tote Groß- und Kleintiere sowie NS-Devotionalien und Waffen entdeckt.

Die Todesursache der Tiere - es handelte sich um Ziegen, Hasen, Katzen, Hühner, Meerschweinchen und ein Kalb - wurde im Institut für Pathologie und gerichtliche Veterinärmedizin festgestellt. Mitarbeiter haben dort die Kadaver seziert. Bei den Hausdurchsuchungen auf dem Bauernhof wurden aber nicht nur tote Tiere, sondern auch fünf nicht genehmigte Schusswaffen, eine große Menge an Munition sowie Gegenstände aus der Zeit des Nationalsozialismus wie etwa Hitler-Bilder gefunden.

Teilweise geständig

Die Bauernfamilie habe sich bezüglich des Vorwurfes der Tierquälerei zum Teil geständig gezeigt, heißt es in dem Polizeibericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. "Das Motiv ist unbekannt", sagte ein Polizei-Sprecher auf Anfrage der APA. Die Familie wird wegen Tierquälerei sowie wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung nach dem Verbotsgesetz und wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz bei der Staatsanwaltschaft Salzburg angezeigt. Das Landeskriminalamt ermittelt noch nach der Ursache des Feuers. Der Brand hatte ein Nebengebäude des Anwesens zur Gänze zerstört.

Bei der Staatsanwaltschaft Salzburg ist derzeit ein Ermittlungsverfahren wegen Tierquälerei gegen drei Personen anhängig, wie die stellvertretende Mediensprecherin der Staatsanwaltschaft Salzburg, Barbara Fischer, erklärte. Als Beschuldigte werden ein 67-jähriger Bewohner des Hofes sowie zwei Söhne im Alter von 33 und 32 Jahren geführt.

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