16-Jährige von Lawine getötet: Vater angeklagt

Trotz erhöhter Lawinenwarnstufe ließ der Vater die Mädchen auf den Hang fahren.
Das Mädchen war im März tödlich verunglückt. Nun müssen der Vater sowie ein Bekannter vor Gericht.

Ein tödliches Lawinenunglück, das sich am 11. März auf der Turracher Höhe im Grenzgebiet Kärnten-Steiermark ereignet hat, hat nun ein gerichtliches Nachspiel. Wie die "Kleine Zeitung" in ihrer Mittwoch-Ausgabe berichtet, muss sich der Vater einer 16-jährigen Grazerin, die bei dem Unglück gestorben war, wegen fahrlässiger Tötung am Landesgericht Klagenfurt verantworten.

Die 16-Jährige war mit ihren Eltern und ihrer zehnjährigen Schwester sowie einem befreundeten Ehepaar auf der Turrach im freien Gelände unterwegs, als das Unglück passierte. Der 41-jährige Bekannte der Familie fuhr am Rinsennock in einen Hang ein, die beiden Mädchen folgten. Als der Mann den Hang zur Hälfte gequert hatte, löste sich ein 150 Meter breites und 200 Meter langes Schneebrett, das alle drei Skifahrer mit sich riss.

Anklage gegen Skiläufer und Vater

Während der 41-Jährige an die Oberfläche gespült wurde und die Zehnjährige nur teilweise verschüttet war, wurde die 16-Jährige von den Schneemassen begraben. Die Helfer gruben das Mädchen, das keinen Lawinenpiepser bei sich hatte, aus zwei Meter Tiefe aus, sie wurde reanimiert und ins Klinikum Klagenfurt geflogen. Dort erlag sie allerdings noch am gleichen Abend ihren Verletzungen.

Nun werden der Skiläufer und der 53-jährige Vater des Mädchens angeklagt, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Tina Frimmel-Hesse, laut "Kleine Zeitung" bestätigte. Der Vater soll die Obsorgepflicht nicht erfüllt haben, indem er die Kinder trotz erhöhter Lawinenwarnstufe und entsprechender Warnhinweise in den 35 Grad steilen Hang hineinfahren ließ, und das noch dazu gleichzeitig.

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