14 Ärzte fehlen: Chirurgien zusammengelegt

In der Obersteiermark fehlen Chirurgen
Fusion in Spitälern Rottenmann und Bad Aussee: Offene Stellen können durch Bewerbermangel nicht besetzt werden.

"Wir finden trotz permanent laufender Suche nicht genug Chirurgen für die Versorgung in der bisherigen Form", bedauert Karl-Heinz Tscheliessnigg, Vorstandssprecher der steirischen Krankenstaltengesellschaft, kurz KAGES: Weil 14 Ärzte fehlen, müssen die Chirurgien der Spitäler in Rottenmann und Bad Aussee im Bezirk Liezen zusammengelegt werden.

Um den vollständigen Dienstbetrieb in beiden Häusern aufrecht zu erhalten, seien 38 Chirurgen nötig. Derzeit sind dort aber nur 24 beschäftigt. Nicht, weil die Planposten fehlten, betont Tscheliessinigg, selbst Herzchirurg: Es fänden sich schlicht zu wenige Kollegen, die an Spitälern in der Peripherie arbeiten wollten. Ab sofort stehen beide Chirurgien unter der Leitung des Primars von Bad Aussee, Savo Miocinovic.

Pensionäre halfen aus

Eine deutlich sichtbare Folge der Fusion ist das Aus für die Chirurgie-Nachtdienste in Bad Aussee, dafür fehle schlicht das Personal. Dass der Betrieb in beiden Häusern seit dem strengeren Arbeitszeitgesetz 2015 überhaupt so lange geführt werden konnte, sei dem Engagement der Ärzte sowie Kollegen zu verdanken, die kurzfristig sogar aus der Pension zurückkehrten.

Mit der Zusammenlegung bekommt die Debatte um das geplante Leitspital für den Bezirk neuen Zündstoff. Die KAGES verweist nämlich explizit auf den Neubau: Bis das Leitspital in Betrieb sei, bleibe die Fusion der Chirurgien bestehen. Im Zeitrahmen bleibt Tscheliessnigg aber vage: Die Lösung werde "noch für einige Jahre" andauern. Das alarmiert wiederum die Grünen. Bis zu den Landtagswahlen 2020 werde es wohl keine Entscheidung über Liezen mehr geben, überlegt Abgeordnete Sandra Krautwaschl.

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