1000 Fahrräder und Frühjahrsputz: Mateschitz' Pläne für Spielberg

2014 soll der Grand Prix wieder am Red-Bull-Ring stattfinden. Red-Bull-Chef Mateschitz präsentierte nun ein Konzept, wie die Region profitieren kann.
Red-Bull-Chef will regionale Entwicklung forcieren. Das Geld liefert die neue Gesellschaft "Werkberg".

Da haben die Bürgermeister und Touristiker des obersteirischen Murtals nicht schlecht gestaunt: Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz stellte Montagabend persönlich mehr als 50 geladenen Gästen seine Ideen zur Entwicklung der Region rund um Spielberg vor und stellte sich Fragen. Umgesetzt werden sollen die Vorhaben mit einer neuen Gesellschaft namens "Werkberg", die das Geld dafür liefere.

Von den zum Red Bull Ring geladenen Gästen dachte noch Montagmittag niemand, dass Mateschitz tatsächlich zu dem Treffen kommen werde. Umso erstaunter waren die Bürgermeister und Tourismusreferenten der Region, als der öffentlichkeitsscheue Milliardär etwa zwei Stunden lang seine Ideen vortrug und sich danach noch eineinhalb Stunden Zeit nahm, um Fragen zu beantworten.

1000 neue Bikes

Teilnehmer des Treffens bestätigten am Dienstag Medienberichte, wonach Mateschitz für den Grand Prix auf Fahrräder setzen will: 1000 Bikes sollen gekauft werden, teilweise auch mit Elektro-Antrieb für höhergelegene Hotels und Gaststätten. Mit denen sollen die Besucher kürzere Strecken zum Grand Prix fahren können, danach werden die Räder an die Gemeinden für ihre Gäste verschenkt. Mateschitz' Bitte an die Bürgermeister: "Schaffen sie die Infrastruktur in Form von markierten und neuen Radwegen."

1000 Fahrräder und Frühjahrsputz: Mateschitz' Pläne für Spielberg
Reportage aus der Gemeinde Spielberg am 24.07.2013, einen Tag, nachdem Dietrich Mateschitz und Bernie Ecclestone das Comback der Formel 1 nach Österreich bekanntgegeben haben. 2014 soll der Grand Prix wieder am Red-Bull-Ring stattfinden.

Weiters will der Red Bull-Chef einen "Frühjahrsputz" organisieren, um das Ortsbild zu verschönern: Wer renovieren will, solle das bis Juni tun, der "Werkberg" helfe ab März dabei und stelle das notwendige Material in Haushaltsgrößen zur Verfügung. Der 69-Jährige wünsche sich während der Formel 1 in jedem Wirtshaus Livemusik aus der Region, damit sich die Gäste wohlfühlen und wieder kommen.

Regionale Produkte

Eine Idee, die er selbst umgesetzt hätte, "wenn das mit Red Bull nichts geworden wäre", forciere "Selbstgemachtes": Ein Netz von Läden soll Produkte wie Käse, Speck oder Hüte unter einer Dachmarke anbieten und vertreiben. Der Erlös soll an die Produzenten zurückgehen. Letztlich will Mateschitz auch bei angehenden Selbstständigen unter die Arme greifen: "Jeder, der eine Geschäftsidee hat, kann sie uns schreiben, wir sammeln und bewerten das." Gute Vorschläge würden vom "Werkberg" mit einer Art Kredit gefördert. Dabei müssten die Ideen "nichts Großes" sein.

1000 Fahrräder und Frühjahrsputz: Mateschitz' Pläne für Spielberg
Mateschitz machen die derzeitigen Probleme seines Rennstalls keine allzu großen Sorgen.

Nicht alles werde bis zum Grand Prix umgesetzt werden, es gehe Mateschitz um Initialzündungen, die von den Gästen mit Erstaunen aufgenommen worden seien, so ein Teilnehmer zur APA. Von Geldsummen wurde den Abend über nicht gesprochen, nach fast vier Stunden herrschte regelrecht "Aufbruchsstimmung" unter den Bürgermeistern und Touristikern.

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