Wirbel um weitere 100 Asylwerber in Gallspach

Da kaum mehr Kurgäste kommen, wurden nun im Hotel Gallspacher Hof Flüchtlinge untergebracht. Die anderen residieren im Parkhotel.
Der Bürgermeister sieht durch weitere Flüchtlinge den sozialen Frieden gefährdet.

Für Aufregung hat gestern, Samstag, die kurzfristige Unterbringung von Flüchtlingen in Gallspach bei Grieskirchen gesorgt. Zumal es im Ort bereits ein Flüchtlingsheim gibt. Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte, es handle sich um eine vorübergehende Maßnahme infolge des Aufnahmestopps in Traiskirchen.

In Gallspach gibt es seit 2012 eine Unterkunft und Bürgermeister Siegfried Straßl (SPÖ) sagt, es sei damals ausgemacht worden, dass es keine weiteren Quartiere in der Gemeinde geben werde. Offenbar "über Nacht" wurde nun jedoch ein weiteres Hotel zu einem Flüchtlingsheim umfunktioniert.

"Nicht informiert"

Straßl zeigt sich über die Vorgangsweise "völlig überrascht" und uninformiert und sieht durch noch mehr Quartiere den sozialen Frieden in der Gemeinde gefährdet.

Karl-Heinz Grundböck vom Innenministerium betont, es gebe seit Längerem die Überlegung, in Gallspach eine Bundesbetreuungsstelle für Asylsuchende mit besonderen Bedürfnissen einzurichten. Untergebracht werden sollen etwa querschnittsgelähmte, kriegsversehrte oder ältere, bettlägerige Asylwerber.

Ursache Traiskirchen

Einen konkreten Termin für die Inbetriebnahme habe es noch nicht gegeben. Aufgrund der aktuellen Situation nach der Aufnahmesperre im Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen wurde das Quartier jedoch vorzeitig in Betrieb genommen, so Grundböck. Geplant sei nun, 100 Personen "vorübergehend" unterzubringen. Es handle sich dabei nicht um die ursprünglich vorgesehene "Zielgruppe". Aktuell bezogen 40 Asylsuchende das Quartier.

Regierung informiert

Grundböck sagte, dass sowohl Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) als auch die zuständige Sozial-Landesrätin Gertraud Jahn (SPÖ) über die Maßnahme informiert worden seien. Das Innenministerium sei auch nicht der Ansicht, dass durch kriegsversehrte oder bettlägerige Asylsuchende der soziale Friede gefährdet wäre.

Da in Gallspach der Kurbetrieb zurückgeht, stehen zunehmend Hotels frei.

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