"Wichtig wäre es, auf die Nieren zu achten"

Prim. Priv. Doz. Dr. Daniel Cejka, Abteilungsleiter, Interne 3 - Nieren- und Hochdruckerkrankungen, Transplantationsmedizin, Rheumatologie, Ordensklinikum Linz Elisabethinen Bild vom 21. September 2017, entstanden im Patientengarten des Krankenhauses

Linz. Primar Daniel Cejka ist sich sicher: "Ein gesunder Lebensstil kann viele Probleme bereits im Vorfeld abfangen." Er steht der Abteilung für Nieren- und Hochdruckerkrankungen, Transplantationsmedizin und Rheumatologie im Ordensklinikum Linz Elisabethinen vor. Mit rund 50 Prozent ortet er eine Hauptursache für Nierenversagen in Diabetes und Bluthochdruck. Und: "Wichtig wäre, auf die Nieren zu achten." Das sei möglich durch einen gesunden Lebensstil, die Einhaltung der jährlichen Vorsorgeuntersuchung und durch regelmäßigen Sport.

Jeder könne in die Situation kommen, wo die Niere nicht mehr wie gewohnt arbeitet. "Früher glich die Diagnose Nierenversagen einem Todesurteil. Heute hat sie ihren Schrecken verloren, weil die Dialyse flächendeckend verfügbar ist", erzählt er. Dabei habe die Krankheit ähnlich massive Auswirkungen auf die Lebenserwartung wie eine Krebserkrankung.

Der Medizin sind heute fast keine technischen Grenzen mehr gesetzt, wenn es um die Dialyse, eine Form der Nierenersatztherapie geht. "Die größte Herausforderung sind die ethischen Maßstäbe bei der Entscheidung, ob und wie lange eine Dialyse als Therapie eingesetzt wird", sagt der Primar. Trotz aller technischen Möglichkeiten geht ohne Transplantation viel Lebenszeit verloren, das Leben wird kürzer. Eine Organtransplantation hebe zwar die Lebenszeit deutlich an, jedoch komme für weniger als die Hälfte aller Dialysepatienten eine Transplantation in Frage.

Primar Cejka vertritt Oberösterreich im Transplantationsbeirat des Österreichischen Bundesinstituts für Gesundheitswesen.

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