Börse: Vorsichtig positiver Ausblick
"Wir sind vorsichtig optimistisch." Oberbank-Vorstand Josef Weißl meint, dass an den Aktienmärkten heuer wieder vier bis fünf Prozent verdient werden können. So wie in den vergangenen zehn Jahren. Die Oberbank verwaltet rund zehn Milliarden Euro, bei denen die acht Milliarden der 3 Banken Generali Investmentgesellschaft inkludiert sind.
"Aktien sind nicht teuer", erklärte Weißl Freitag beim Private Banking Neujahrs-Lunch 2017. Eine Aktie sei eine Unternehmensbeteiligung. "Wenn ich mir eine solche kaufe, dann ist mir die kurzfristige Börsenentwicklung egal." Man müsse zwischen der Wert- und Kursentwicklung unterscheiden.
Kurze Erholungen
Helmut Nuspl vom Private Banking & Asset Management meinte rückblickend auf 2016, wenn die Anleger gewusst hätten, dass die Engländer die EU verlassen (Brexit) und dass Donald Trump US-Präsident wird, hätten sie die Aktien höchstwahrscheinlich verkauft. Dennoch sei es ein positives Aktienjahr gewesen. Die Erholungsphase an den Börsen haben beim Brexit drei Tage gedauert, bei der Wahl Trumps drei Stunden und beim negativen Italien-Referendum drei Minuten. Die Weltwirtschaft habe sich in den vergangenen 25 Jahren dynamisiert, mit China und der ehemaligen Sowjetunion seien drei Milliarden Menschen Teil der Weltwirtschaft geworden.
Kaufen bei Volatilität
Christian Ratz, Leiter des Geschäftsbereichs Treasury Financial Markets in der Raiffeisen Landesbank und Aufsichtsratsvorsitzender der Kepler KAG, meint ebenfalls, dass der Ausblick nicht schlecht sei, aber es werde sehr volatil bleiben. "Die US-Zahlen zeigen, dass das Wachstum robust ist." Der schwache Euro hebe Europas Exportchancen. Ratz empfiehlt bei Kursrückschlägen von fünf, sechs Prozent Aktien zu kaufen, vor allem Blue Chips mit hohen Dividendenzahlungen. Den Unternehmen gehe es grundsätzlich nicht schlecht, "sie haben sich gesundgespart". Auch er empfiehlt eher europäische Akten, da in den USA bereits die Höchststände getestet werden. Obwohl die Aktienrallye nun schon sieben Jahre anhält, sei die Entwicklung gesund, so Ratz. "Die Grundtendenz stimmt."
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