Symbol für den Aufbruch

Franz Welser Möst mit Gattin Angelika, Heinrich Schaller mit seiner Lebensgefährtin Claudia Steinecker
Der beste Klangkörper der USA war im Brucknerhaus zu Gast.

Es war in zweierlei Hinsicht ein besonderer Abend. Zum einen das außergewöhnliche Konzert des Cleveland-Orchesters unter der Leitung von Franz Welser-Möst, zum anderen bewegte der Wahltag die Gemüter. Das Ergebnis stand noch garnicht fest, da wurde an der Gerüchtebörse schon der Posten des ORF-Generalintendanten an den Chefredakteur einer konservativen Zeitung vergeben und beinahe alle waren der Meinung, dass es eine schwarz-blaue Regierung geben sollte.

Raiffeisenbank-Generaldirektor Heinrich Schaller hatte Sonntagabend in das Brucknerhaus geladen, wo das Cleveland-Orchester mit zwei Symphonien von Ludwig van Beethoven auftrat. Die 1200 Besucher waren begeistert, der Schlußapplaus wollte nicht enden, doch die erhoffte Zugabe blieb aus. Im Anschluß war Welser-Möst voll des Lobes über seine Mannschaft: "Es ist das Top- Orchester Amerikas. Die Kultur ist in der DNA der Stadt. Das Cleveland Museum of Art ist nach dem Metropolitan Museum an der zweiten Stelle der USA. Es ist meine 16. Saison und eine wirkliche Freude, dort zu arbeiten. Es herrscht eine unglaubliche Disziplin, jeder ist sehr gut vorbereitet, jeder kennt die Partitur."

Man habe Beethoven schon des öfteren gespielt, aber zum 100-Jahr-Jubiläum des Orchesters werde es eigene Interpretation geben. Denn Beethoven sei eigentlich "ein Philosph, in Töne gesetzt". Ende des 18. Jahrhunderts sei es nicht nur zu einer politischen, sondern auch zu einer ästhetischen Revolution gekommen. Das "Prometheus-Projekt", alle neun Symphonien Beethovens in diesem Sinn zu interpetieren, sei zu einem Symbol dieses Aufbruchs, dieser Erneuerung geworden. "Ich finde, dass es sehr gut zum heutigen (Wahl-)Tag passt." Die Gäste in Linz hätten nun erstmals einen Vorgeschmack dieser neuen Beethoven-Interpretation bekommen, die im nächsten Jahr in Cleveland, in Wien und in Tokyo zu hören sein werde.

Die Raiffeisen-Landesbank und das Cleveland Orchestra sind seit Jahren in einer Kooperation verbunden. Schaller: "Wir wollen mit dem Konzert unsere besondere Wertschätzung zum Ausdruck bringen, Wertschätzung gegenüber unseren Kunden, dem Dirigenten Franz Welser-Möst und dem Orchester." Das Brucknerhaus war voll mit Ehrengästen.Unter ihnen: Andreas Seifert (XXX-Lutz), Florian Teufelberger, Peter Mitterbauer (MIBA), Josef Stockinger (OÖ Versicherung), Ernst Wastler (VAMED), Peter Untersperger (Saline), efko-Chef Klaus Hraby, Andreas Mitterlehner (Hypo), Uni-Rektor Meinhard Lukas, Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker, Josef Braunshofer (Berglandmilch), Anette Klinger (Internorm), ÖSV-Sportdirektor Hans Pum, Bischof Manfred Scheuer, AMS-Geschäftsführer Gerhard Straßer, Alois Lissl (Polizei). Von Raiffeisen: Michaela Keplinger-Mitterlehner sowie Stefan Sandberger, Reinhard Schwendtbauer, Markus Vockenhuber, Aufsichtsrats-Präsident Jakob Auer sowie seine Vize Volkmar Angermeier und Josef Kinzl.

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