Sparen trotz Nullzinsen

Franz Gasselsberger (2.v.li.)
Groß und Klein und Reich und Arm besuchten die Banken.

Sparen ist wichtig, auch, wenn man dafür kaum Zinsen bekommt. Das ist der Tenor der Bankchefs, den sie am Weltspartag vergangenen Dienstag äußerten. "Sparen ist ein Grundwert. Er ist wesentlich dafür, dass man unabhängig bleibt und dass man bei Bedarf auf etwas zurückgreifen kann", sagt Andreas Mitterlehner, Generaldirektor der Hypo Bank. Das Sparbuch eigne sich als eiserne Reserve für Notfälle. Noch immer würden die Menschen kurzfristig in der Erwartung anlegen, dass die Zinsen steigen. Die Hypo biete auch längerfristige Veranlagungen wie Wohnbauanleihen mit zwei Prozent Zinsen an.

Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger bedauert, dass die Österreicher Aktien meiden. "Nirgends in Europa ist die durchschnittliche Rendite so niedrig wie hierzulande." Es stimme einfach nicht, dass Aktien ein spekulatives Instrument seien. "Man kauft einen Unternehmensanteil und partizipiert am Erfolg." Er verweist auf den Österreich-Fonds seines Hauses, der seit Jahresbeginn bereits um 34 Prozent zugelegt hat. Aktien sollte man aber drei bis fünf Jahre halten. Er verweist auch auf die Kreditnachfrage, die so außergewöhnlich hoch sei wie schon lange nicht mehr. 50 Prozent der Geschäftskredite bewege sich im Volumen von einer und drei Millionen Euro.

Für VKB-Generaldirektor Christoph Wurm ist der Weltspartag ein Regionalspartag. Sparen bedeute für die Zukunft vorzusorgen. Mit den Geldern würden Projekte des oberösterreichischen Mittelstandes finanziert. Die VKB versuche auch, die Kunden Schritt für Schritt an das regelmäßige Fondssparen heran zu führen und sie damit an den Kapitalmarkt anzunähern. Gerade wenn man jung sei, mache das monatliche Ansparen Sinn. Am Weltspartag besitzt die VKB für die geladenen Gäste besondere Attraktivität, da dort Hauchenkoch Erich Lukas von der Verdi-Diele auftischt.

Das große Weltspartagsfinale in Linz findet traditionell in der Raiffeisenlandesbank statt. Viele hunderte Gäste drängten sich im Forum. Generaldirektor Heinrich Schaller erklärte, dass seine Bank 12,8 Milliarden Sparvolumen verwalte, es sei seit Jahresbeginn um 123,4 Millionen Euro angestiegen. Auf das Sparbuch entfielen 10,1 Milliarden Euro. Sparen liege trotz Niedrigzinsumfeld im Trend. Jedenfalls bei den 943.469 Raiffeisen-Kunden.

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