Sozialplan soll den Mitarbeitern von Nestlé Umstieg erleichtern

Leiter der AMS: Gerhard Straßer
127 Mitarbeiter sind gezwungen, sich bis 2018 eine neue Arbeit zu suchen.

Wie eine Bombe hat die Ankündigung des Nahrungsmittelmultis Nestlé Anfang der Woche eingeschlagen, die Produktion in Linz 2018 definitiv zu zu schließen. 127 Mitarbeiter verlieren ihre Arbeit, die Hälfte davon sind über 50 Jahre alt und schon lange in der Firma. Es wurde die Einrichtung einer Stiftung beschlossen, um Umschulungen zu ermöglichen, damit die Betroffenen leichter eine neue Stelle finden. "Die Firma zeigt sich kooperativ in der Abwicklung, es wird einen sehr attraktiven Sozialplan geben", sagt Gerhard Straßer, Leiter des Arbeitsmarktservice zum KURIER. Straßer ist in die Gespräche eingebunden. "Der Sozialplan beinhaltet die Möglichkeit, über eine Stiftung Umschulungen zu machen. Wer will, kann das tun. Wir haben aber das Problem, dass sehr viele über 50-Jährige beschäftigt sind. Hier werden wir versuchen, sie zu Schulungen zu motivieren. Weiters konnten wir noch vereinbaren, dass die Menschen den Betrieb bereits vor der Schließung verlassen dürfen, ohne den Anspruch auf den Sozialplan zu verlieren. Für uns ist es wichtig, damit wir nicht schlagartig alle im ersten Quartal 2018 in die Arbeitslosigkeit bekommen. Je länger der Zeitraum des Weggehens aus dem Unternehmen ist, umso besser ist es für den Arbeitsmarkt.Ein weiterer Vorteil ist, dass dort viele jahrelang beschäftigt waren und eine positive Visitenkarte mitbringen. Es gibt schon Unternehmen, die nach diesen Mitarbeitern fragen."

Viele der Mitarbeiter in der Nahrungsmittelproduktion sind angelernt. Darüber gibt es Angestellte und Labormitarbeiter. Es gab wenig Fluktuation, weil es gute Konditionen gegeben hat. "Die Mitarbeiter haben sich nicht verändern müssen, was es für sie besonders hart macht. Sie haben darauf gesetzt, nach Nestlé in die Pension zu gehen. Auf einmal ist das nicht mehr."

Umschulungen dauern durchschnittlich 18 Monate. Im Normalfall dauern sie bis zu drei Jahren, bei schulischen Ausbildungen bis zu vier. Die Schulungen werden vom AMS bezahlt, die Betroffenen erhalten Arbeitslosengeld plus Geld vom ehemaligen Arbeitgeber. "Ich habe den Eindruck, dass Nestlé beim Sozialplan und bei den Stiftungsgeldern großzügig sein wird."

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