Sohn soll Mutter erwürgt haben: Auf der Flucht geschnappt

64-Jährige überlebte Attacke ihres Sohnes nicht
Verdächtiger fuhr mit dem Auto des Bruders davon und wurde in Deutschland gestoppt.

Nur kurz dauerte Montagvormittag die Flucht eines 28-jährigen Mordverdächtigen im österreichisch-deutschen Grenzraum. Nach dem deutschen Staatsbürger war eine Großfahndung gelaufen, weil er im Verdacht steht, in Polling im Innkreis (Bezirk Braunau) seine 64-jährige Mutter erwürgt zu haben. Was im neuen Wohnhaus der Frau am Montag gegen 9.30 Uhr zu der schrecklichen Gewalttat geführt hat, ist noch völlig unklar. Der Tatverdächtige, der laut Auskunft der Polizei bei der Mutter genächtigt hatte, rief jedenfalls zu dieser Zeit bei seinem älteren Bruder an und sagte, dass der Mutter etwas passiert sei. Der Mann kam so schnell es ging zum Haus der Frau, wo er sie leblos im Badezimmer fand. Er begann sofort, seine Mutter zu reanimieren und verständigte die Rettungskräfte.

Währenddessen nahm der 28-Jährige die Autoschlüssel und fuhr mit dem Wagen des Bruders, der deutsche Kennzeichen trug, davon. Gegen elf Uhr wurde der Flüchtende auf deutschem Staatsgebiet von der Polizei gestoppt und festgenommen. Alle Versuche, die Mutter zu retten, waren indes vergebens gewesen.

Deutsche Polizei

Über den Inhalt der ersten Einvernahmen durch die deutsche Polizei gab es vorerst bei Polizei und Staatsanwaltschaft in Oberösterreich wenig Informationen. Jedenfalls werde rasch ein Auslieferungsantrag und ein Europäischer Haftbefehl erfolgen, kündigte Alois Ebner von der Staatsanwaltschaft in Ried im Innkreis an.

Über den Tathergang und die Todesursache soll eine gerichtsmedizinische Obduktion Aufschluss geben. Im Gegensatz zu ihren Söhnen war das Opfer österreichische Staatsbürgerin. Dass der Verdächtige angeblich psychische Probleme haben soll, wurde offiziell nicht bestätigt.

Im 1000-Einwohner-Ort Polling ist der Schock groß. "Wir sind sehr betroffen. Die Dame ist erst vor rund eineinhalb Jahren in das Haus eingezogen. Sie war freundlich und unauffällig, von Problemen in der Familie habe ich nie etwas mitbekommen", sagt Bürgermeister Bernhard Reiter-Stranzinger.

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