Rote eroberten das Schloss

Gastgeber Forsterleitner, Landesrätin Gerstorfer, Ministerin Hammerschmid, Bürgermeister Luger, Minister Stöger
Die Schwüle machte den Event zur schweißtreibenden Angelegenheit.

Blusen und Hemden wiesen bei vielen bereits Schweißflecken auf, als sie beim Eingang zum Linzer Schloss angekommen waren. Das schwüle Wetter machte Donnerstagabend den Anmarsch von der Altstadt auf den Schlossberg als körperlichen Fitnesstest. Der Linzer Vizebürgermeister Christian Forsterleitner hatte sein Sakko bereits ausgezogen, als er in seiner Funktionals Obmann des Bundes Sozialdemokratischer Akademiker (BSA) jeden der rund 800 Gäste einzeln persönlich begrüßte. Er hatte zur traditionellen Roten Nacht geladen. Ein prominentes Begrüßungskomitee unterstützte ihn: Bildungsministerin Sonja Hammerschmid, Sozialminister Alois Stöger, Soziallandesrätin und Landesparteivorsitzende Birgit Gerstorfer und Bürgermeister Klaus Luger.

"Ich habe Linz bisher nur arbeitenderweise gekannt", gestand Hammerschmid in ihrem Statement. "Ich konnte nie die Aussicht genießen." Sie war vom Blick von der Terrasse des Südflügels auf die Landeshauptstadt wirklich angetan. "Wir sind nicht nur eine Stadt der Arbeit, sondern auch des Feierns", donnerte Luger mit kräftiger Stimme ins Mikrofon. "Am Montag war der Bundeskanzler in der Tabakfabrik und er hat gesagt, gestalten wir Österreich so wie Linz", freute sich das Stadtoberhaupt über das Kompliment von Christian Kern. Und er dankte Stöger für die Aktion 20.000, mit der Arbeitsplätze für ältere Arbeitslose geschaffen werden.

Stöger, der Mittwochfrüh wieder als Spitzenkandidat der SPÖ-Landesliste für die Nationalratswahl nominiert worden war, nutzte seine Stellungnahme für ein politisches Statement. "Die Sozialdemokratie hat immer dann eine Chance, wenn sie nah bei den Menschen ist. Wenn sie für Menschen da ist, die es sich nicht richten können." Gerstorfer lud die Gäste zum Familienfest der Landespartei am 15. Juli nach Altmünster.

Forsterleitner sagte, er sei gefragt worden, warum das Fest im Schloss stattfinde, das doch dem schwarzen Land gehöre? "Wir wollen das Schloss für eine Nacht erobern. Es ist schon auch ein bisschen unser Schloss. Wenn wir hier feiern können, verdanken wir das den jungen Ehrenamtlichen, die das alles aufgebaut haben." Die Preise für die Eintrittskarten betrugen im Vorverkauf 25 Euro, dafür wurden die Gäste bestens mit Essen und Trinken bewirtet. Unter den Besuchern: Bürgermeister a. D. Franz Dobusch, der Steyrer Bürgermeister Gerald Hackl, die Dritte Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer, gespag-Vorstand Harald Geck, Stadträtin Karin Hörzing, Lawog-Vorstand Frank Schneider und der frühere TMG-Geschäftsführer Manfred Eder.

Dem erfahrenen Stöger an der Spitze der Landesliste folgt als Zweite die 24 Jahre junge Eva-Maria Holzleitner. Sie ist Chefin der Jungen Generation des Bezirkes Wels. Gute Chancen auf ein Mandat haben auch Dietmar Keck (Linz), Doris Margreiter (Vöcklabruck), Sabine Schatz (Mühlviertel), Gabriele Knauseder (Braunau) und Markus Vogl (Steyr).

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