Nun sind Billig-Studios im Vormarsch

Nun sind Billig-Studios im Vormarsch
Trotz vier Pleiten von Fitnesscentern in Linz gilt die Branche als stabil. Lediglich mittelpreisige Studios haben Probleme.

Die Mitarbeiter und 3000 Mitglieder der Fitnesskette Holmes Place in Linz waren schockiert, als sie erfahren mussten, dass das Unternehmen vergangene Woche mit 53,6 Millionen Euro Schulden Insolvenz eingereicht hat. Intern war monatelang von nur 3,2 Millionen die Rede. Der KURIER hat Holmes Place deshalb um eine Stellungnahme gebeten. Von der Unternehmensführung hieß es nur schriftlich: "41,3 Millionen Euro sind offene, konzerninterne Beträge, 10,6 Millionen zukünftige Verluste des untervermieteten Clubs in Innsbruck und 0,9 Millionen beziehen sich auf Lieferanten (die Mehrheit davon Ansprüche des Vermieters)."
Das Unternehmen John Harris hat nun Interesse an den Standorten in Linz und Salzburg angemeldet.

Holmes Place ist nicht das einzige Fitnesscenter, dem der Atem ausgeht. In den vergangenen Jahren mussten in Linz mit Elixia, Pueblo und Swiss Training drei prominente Körperkult-Tempel schließen. "Es ist aber nicht so, dass die Branche ein Sammelbecken von Konkursenten ist. Sie ist stabil", sagt Franz Mittmannsgruber, Geschäftsführer der Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe der Wirtschaftskammer Oberösterreich.

Aktuell gebe es den Trend sowohl zu billigen als auch zu teuren Fitnesscentern. Das Angebot in Oberösterreich spiele sich zwischen 20 bis knapp 100 Euro pro Monat ab. Die mittelpreisigen Studios kämen dabei unter die Räder. "Ein bisserl gut, ein bisserl günstig wird weniger."

Billig

Einer, der den Trend zum preiswerten Körpertrimmen erkannt hat, ist Sven Decker. Der Sporttherapeut aus Steyr betreibt in Österreich zehn Happy-Fit-Studios. "Die Leute laufen uns die Bude ein. Wir haben in drei Jahren am Markt 16.000 Mitglieder gewonnen." Sein Erfolgsrezept: Die Besucher zahlen beim Basisangebot 19,90 Euro pro Monat fürs Trainieren. "Man merkt, die Menschen schauen mehr aufs Geld."

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