Nach tödlichem Infusionstausch hofft Anwalt auf Vergleich

Verwechslung mit tragischen Folgen
Spitalsträger Gespag signalisierte Witwe bereits Kooperation.

Attnang-Puchheim.Das Opfer der tödlichen Infusionsverwechslung am Landeskrankenhaus Kirchdorf/Krems wird am kommenden Freitag von seiner Familien und Freunden in Schwanenstadt beerdigt.

Die psychisch schwer getroffene Witwe des 61-jährigen Helmuth Sch. aus Attang-Puchheim ist mit den Vorbereitungen des Begräbnisses beschäftigt und damit auch vom schweren Schicksalsschlag etwas abgelenkt, berichtet sie. Die 58-jährige Ingrid Sch., die sich in ärztlicher Behandlung befindet, lässt nun über ihren Anwalt Stefan Hoffmann ihre rechtlichen Ansprüche gegenüber der oberösterreichischen Spitalsgesellschaft "Gespag" vorbringen.

Der Vöcklabrucker Rechtsanwalt bezweifelt "ob es da überhaupt zu einem gerichtlichen Termin kommt". In einem Schreiben an die Witwe habe die Gespag bereits ihr Bedauern bekundet und auch das Verschulden an der Tragödie zugegeben, sagt Hoffmann. Seine Aufgabe sei es nun für die Hinterbliebene das Trauerschmerzensgeld, anfallende Kosten wie für das Begräbnis, Unterhaltsansprüche und noch andere Punkte zu erfassen und zu bewerten.

Mit welchen Summen die Gespag, die über eine Haftpflichtversicherung gedeckt ist, konfrontiert wird, wollte Stefan Hoffmann allerdings nicht sagen. In den Ermittlungen um ein mögliches weiteres Todesopfer durch vertauschte Infusionen am LKH Kirchdorf hat die Staatsanwaltschaft Steyr ihre Linie geändert. Laut den OÖ-Nachrichten wurde die 81-jährige Frau nun doch exhumiert. In der Vorwoche hatte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Steyr noch gemeint man wolle vorerst keine Exhumierung anordnen um die Familie der erst kürzlich beerdigten Frau nicht zu sehr zu belasten.

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