"Mit weiteren Tötungen ist zu rechnen"

(Symbolbild)
Ein 30-Jähriger, der im Oktober in einer sozialen Einrichtung einen Mitbewohner getötet haben soll, gilt als hochgradig gefährlich.

Mit stierem Blick sitzt der 30-jährige Klaus H. am Freitag vor dem Geschworenensenat im Landesgericht Linz. Seine Bewegungen sind auffällig langsam – erinnern an einen 80-Jährigen. Er versucht Hochdeutsch zu sprechen und ringt um passende Worte. Die Aussagen selbst fallen meist widersprüchlich aus.

„Paranoide Schizophrenie“ erkannten Psychiater im Jahr 2003 bei ihm, später wurde die Diagnose auf „undifferenzierte Schizophrenie“ ausgeweitet. H. soll einen 51-Jährigen getötet haben. Laut Gutachten war er nicht fähig, das Unrecht der Tat zu erkennen. Die Staatsanwaltschaft verlangt deshalb seine Einweisung in eine Anstalt für abnorme Rechtsbrecher. Die psychiatrische Diagnose sei ungünstig: „Man muss mit weiteren schweren Körperverletzungen bis hin zu weiteren Tötungen rechnen.“

Verblutet

Am 29. Oktober 2011 soll H. in einer betreuten Einrichtung in Schönau 15-mal mit einem Küchenmesser auf Mitbewohner Johannes Grill eingestochen haben.  „Das Opfer ist mit großer Wucht mehrfach im Gesicht und am Oberkörper verletzt worden und innerhalb einer Minute verblutet“, berichtet Staatsanwalt Gregor Schobesberger. Grill sei noch ins Freie geflüchtet, wo er zusammenbrach. Ein anderer Bewohner wurde Zeuge, als H. weiter auf den am Boden Liegenden einstach.„Er hat die Leiche über die Straße gezogen, in einen Graben gelegt und mit Erde bedeckt.“ Der Zeuge  musste ihn im Auto wegbringen. Während der Fahrt rief H. die Heimleitung an und beschuldigte einen weiteren Mitbewohner als Täter. Der Zeuge stellte das allerdings richtig. H. flüchtete dann per Autostopp bis nach Allhaming, wo er festgenommen wurde. „Ich habe den Johannes nicht getötet“, behauptet H. Doch DNA-Spuren belasten ihn massiv. Das Verfahren wird am Montag fortgesetzt.

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