Mit Leitfaden im Kampf gegen Wildschweinplage

Wildschweine sind äußerst lernfähig und mobil, das macht die Jagd auf sie auch so schwierig
Schwarzwild gilt als hochintelligent und breitet sich zunehmend aus. Zu ihrer Eindämmung wurde ein Strategiepapier erstellt.

Hochintelligent. Wo Wildschweine in erhöhter Zahl auftreten, fallen meist auch große Schäden in der Land- und Forstwirtschaft an. In Bayern und NÖ gelten sie teilweise bereits als Landplage. Bauern und Jäger haben dort seit Jahren ihre liebe Not mit den borstigen Tieren. Speziell Erdäpfel-, Rüben-, Kukuruz und Rapskulturen werden massiv geschädigt. Die Schweine zu jagen, ist allerdings nicht einfach – sind sie doch am liebsten während der Nacht und bei miesestem Wetter ("Sauwetter") aktiv.

In OÖ startet nun eine Info-Kampagne zur Eindämmung des explosionsartigen Wachstums des Schwarzwildbestandes. Ein Strategiepapier wurde ausgearbeitet, das Jägern und Landwirten als Leitfaden dienen soll. "Derzeit sind die Schäden noch überschaubar, doch wenn nicht jagdintensiv dagegen vorgegangen wird, droht eine Eskalation der Problematik", warnt Landesjägermeister Sepp Brandmayr. Das Problem komplett zu lösen, sei ohnehin nicht möglich.

Wildschweine gehören zu den anpassungsfähigsten und intelligentesten Tierarten. "Sie sind klüger als Affen", sagt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (VP). Und sie sind vor allem mobil. Bis zu 30 Kilometer können sie am Stück zurücklegen, und sie sind gute Schwimmer.

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ist ihre Population in OÖ sprunghaft gewachsen. "Sie zu zählen, ist leider kaum möglich", betont Brandmayr. Während etwa 1980 nur 89 Stück geschossen wurden, gab es 2012 schon 2250 erlegte Wildschweine. Die schneeärmeren Winter und das gestiegene Nahrungsangebot auf Wiesen und Feldern dürften hauptverantwortlich dafür sein.

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