Mehr Lastwagen als am Brenner

Mehr Lastwagen als am Brenner
40 Prozent der Fahrzeuge auf der A8 der Innkreisautobahn sind Lastwagen. Das ist doppelt so viel wie auf der Westautobahn.

Die Autofahrer auf der A8, der Innkreisautobahn, sind vom zunehmenden Verkehrsaufkommen genervt. "Vor allem nimmt hier die Zahl der Lastwagen eindeutig zu", beklagt ein Pendler aus St. Florian bei Schärding, der täglich nach Linz fährt. Besonders der Montag sei eine Katastrophe. Er müsse schon um dreiviertel sechs in der Früh losfahren, damit er rechtzeitig zur Arbeit erscheine. "Wenn es zu keiner Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene kommt, muss die Autobahn ungedingt dreispurig ausgebaut werden", sagt er.
Nach der Wirtschaftskrise ist die Zahl der Lastwagen auf der A8 wieder kräftig gestiegen. "Die Politik hat keine Lenkungsmaßnahmen Richtung Schiene gesetzt", kritisiert Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich. Bei Krenglbach wurden mit 835.789 heuer bis April um zehn Prozent mehr an Schwerverkehr gemessen als im Vorjahr. Damit fahren hier mehr Gütertransporte als am Brenner. "Der Lkw-Anteil auf der Innkreisautobahn beträgt bis zu 40 Prozent, das ist doppelt so hoch wie auf der A1", erklärt Anita Oberholzer von der ASFINAG.
Laut Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl (ÖVP) wird der Güterverkehr in Oberösterreich jährlich um drei Prozent zunehmen, der Pkw-Verkehr um zwei Prozent.Ein Ausbau der A8 von vier auf sechs Spuren sei aber nicht geplant.

Ausbau

"Derzeit ist das nicht notwendig, vielleicht ist es in 20 Jahren so weit", sagt der Straßenbau-Landesrat und verweist auf die Generalsanierung, mit der die ehemalige Sparautobahn breitere Fahr- und einen vollwertigen Pannenstreifen erhält.
Zwischen Wels und Meggenhofen sind die Arbeiten abgeschlossen. Ende 2012 soll mit der Sanierung des Abschnitts bis Haag begonnen werden, die wegen Geldmangels verzögert wurde. Im Anschluss soll die Strecke bis Ried in Angriff genommen werden. Die Generalsanierung wir dann 2017 beendet sein.
Vor sieben Jahren hat die sogenannte Litzka-Studie empfohlen, wegen zunehmenden Verkehrs die Strecke zwischen Wels und Haag sechsspurig auszubauen, was nicht realisiert worden ist. "Dort gab es eine massive Ablehnung durch die Bevölkerung", sagt Hiesl. Auf der A8 seien täglich 35.000 Fahrzeuge unterwegs. "Mit dem neuen Ausbaustand kann sie 60.000 aufnehmen."

Hiesl zur Westauobahn: "Sechs Spuren ab Sattledt nicht notwendig"

Am vergangenen Sonntag ging auf der Westautobahn bei Laakirchen nichts mehr. Zwei Unfälle sorgten im Baustellenbereich zwischen Vorchdorf und Steyrermühl für einen zwölf Kilometer langen Stau. Dort wird gerade die letzte Etappe der A1 in Oberösterreich generalsaniert.
An die 45.000 Fahrzeuge passieren pro Tag diesen Bereich. Im Gegensatz zu anderen Streckenabschnitten der Westautobahn wird dieser nicht auf drei Spuren pro Richtungsfahrbahn ausgebaut. Dies sei laut ASFINAG und Straßenbau-Landesrat Franz Hiesl (VP) auch gar nicht erforderlich. "Ab Sattledt fahren viele Autofahrer auf der Innkreis- und der Pyhrnautobahn weiter", erklärt Hiesl.
Deshalb sei es auch nicht notwendig, die Straße auf sechs Spuren auszubauen. Allerdings werde die Fahrbahn im Zuge der Sanierungsarbeiten verbreitert.
Dort, wo es mehr Verkehr gebe, zwischen Sattledt und der niederösterreichischen Grenze, habe die Autobahn ohnehin sechs Spuren. Den Rekord mit den meisten Fahrzeugen hält der Streckenabschnitt zwischen Ansfelden und Traun, wo heuer im Juli mehr als 101.000 Kraftfahrzeuge pro Tag unterwegs gewesen sind. "Die Westautobahn gehört in ganz Österreich sechsspurig ausgebaut", fordert Johannes Hödlmayr, Spartenobamann für Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Gleichzeitig sollten Schienenverkehr und Schifffahrt forciert werden.

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