Lentos-Chefin startet mit großen Meistern

Künsterlische Direktorin der Museen der Stadt Linz: Hemma Schmutz
Hemma Schmutz will dem Lentos und dem Nordico internationale Strahlkraft verleihen.

Mit einem Griff in die eigenen Schatzkammern möchte die neue Chefin des Linzer Lentos, Hemma Schmutz, gleich zum Start ihrem Ziel einen Schritt näherkommen. Sie will das Lentos und auch das Stadtmuseum Nordico für das sie ebenfalls zuständig ist, zu "offenen Häusern" werden lassen. Mit dem nächstjährigen Erinnerungsjahr an 1918, in dem die epochalen österreichischen Künstler Gustav Klimt, Egon Schiele und Kolo Moser starben, wird es im Lentos eine Ausstellung mit Werken dieser drei Meister geben.

Kuratorin und Vize-Museen-Chefin Elisabeth Nowak-Thaller kann dabei auf eine feine Sammlung aus eigenen Beständen zurückgreifen. Dazu kann sie ihr Repertoire aus Werken des OÖ Landesmuseums und aus Linzer Privatsammlungen ergänzen. Insgesamt werde es so 60 Exponate, darunter auch sehr viele "Masterpieces" zu bestaunen geben, kündigte Nowak-Thaller an.

Aufmerksamkeit

In ihrem Plan, das Lentos für alle Bevölkerungsschichten interessanter zu machen, will Schmutz auch weiterhin mit Wechselausstellungen aus der vorhandenen Sammlung über verschiedenste Epochen mehr Aufmerksamkeit erregen. "Wir wollen uns besser verkaufen", nannte sie als eines ihrer Ziele. Durch Kooperationen mit anderen Häusern will sie sowohl ein breites als auch ein spezialisiertes nationales, aber auch internationales Publikum gewinnen. Mit einer weiteren, für das nächstjährige Gedenkjahr konzipierten Schau unter dem vorläufigen Arbeitstitel "1968 ff" werden Schmutz und ihr Team eine nächste Epochenwende des vorigen Jahrhunderts thematisieren. Das renommierte Kuratorenduo Hedwig Saxenhuber/Georg Schöllhammer geht darin dem Echo der 1968er-Bewegung in Linz und OÖ nach. Manche Propagandisten und regionale Revolutionäre sind heute selbst renommierte Figuren der europäischen Kunstgeschichte.

Schmutz, die Nachfolgerin von Stella Rollig, die ans Wiener Belvedere wechselte, war als Kunstmanagerin u.a. in Salzburg, Wien und Klagenfurt tätig. Ihrem Ziel, die "internationale Strahlkraft" und die "Alleinstellungsmerkmale" der Kulturstadt Linz ins Rampenlicht zu rücken, kommt das neue Valie Export Center, das im November in der Tabakfabrik öffnet, gerade recht. Im Lentos gibt es zu der oö. Ausnahmekünstlerin eine Schau.

Lentos-Bogen

Die Anziehungskraft ihres am Donauufer liegenden Hauses wird Schutz auch über die bewusstere Nutzung der Lentos-Architektur verstärken. Der von den Architekten als Skulpturenhalle gezeichnete überdachte Bereich soll auch verstärkt als solcher genutzt werden. Das Äußere und das Innere des Lentos werden sich in einer Symbiose ergänzen.

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