Landesspitäler und Uniklinik gehen in einer Holding auf

Dialyse im Krankenhaus Freistadt
Die Spitäler sollen eine Holding bilden, um Führungsstrukturen zu verschlanken.

Wie es dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger ergeht, ergeht es allen Gemeinden und auch dem Land Oberösterreich. "Die Ausgaben für das Krankenwesen steigen von 2017 auf 2018 je nach Berechnung zwischen sieben und 13 Prozent", sagt Luger im Gespräch mit dem KURIER, "das ist eine Explosion. Ich bin daher für jeden Prozeß, der diese Kostenexplosion in den Griff bekommt, offen." Die Landesregierung plant, den Spitalsverbund der Gespag, dem die Krankenhäuser in den Bezirken angehören, und die noch junge Universitätsklinik, das Keplerklinikum, in einer Holding im Jahr 2020 zusammen zu führen, um so Kosten zu sparen.

"Dieser Plan hat meine hundertprozentige Unterstützung", sagt der freiheitliche Klubobmann Herwig Mahr. "Landesrätin Haberlander wird in den nächsten zwei Jahren ein entsprechendes Programm ausarbeiten. Die Synergien müssen gehoben werden, damit die Strukturen schlank und effizient sind."

Ähnlich argumentiert Beate Hartinger-Klein, die Aufsichtsrasmitglied sowohl in der Gespag als auch im Keplerklinikum ist. Die 58-jährige Ökonomin war in der Vergangenheit freiheitliche Abgeordnete, sie gehört nun dem Verhandlungsteam zur Regierungsbildung an und gilt neben Brigitte Povysil als mögliche neue Ministerin für Gesundheit. "Die Zusammenführung ist sinnvoll. Oberösterreich ist eines der wenigen Bundesländer, wo das nicht der Fall ist, es ist eine Ausnahme. Es führt kein Weg daran vorbei. Es geht nicht ums Sparen, es geht um Effizienz und die Qualität der Versorgung." Die Ökonomin, die auf entsprechende Erfahrungen im steirischen Krankenanstaltenverbund Kages zurückblicken kann, hält es für wichtig, dass die Stadt Linz bei dieser Zusammenführung entsprechend mitarbeitet. Linz hält am Keplerklinikum 25 Prozent und bezahlt laut Luger 15 Prozent des finanziellen Abgangs. Er will die Beteiligung anders sein früherer Vize Christian Forsterleitner weiterhin halten. Beim Land wird deshalb überlegt, die Gespag und das Keplerklinikum rechtlich weiterhin bestehen zu lassen, sie aber auf einer höheren Ebene zu einer Holdung zusammen zu fassen.

Lugers Ja hat einen Preis. "Ich verlange eine Gleichbehandlung aller Spitäler, egal wer der Träger ist. Das Land kommt auch für 99 Prozent der Abgänge der Ordensspitäler auf. Ich kann mir sehr gut eine oberösterreichische Spitalsholding vorstellen,in die auch die Ordenskrankenhäuser integriert sind. Dann kann man viel tiefergreifende Reformen des Gesundheitswesens durchführen."

Ein erstes Ziel ist es, in der Gespag und im Keplerklinikum dieselbe IT zu installieren. Längerfristig sollten idealerweise auch die Ordenskrankenhäuser diese IT übernehmen.

Kommentare