Kochen und garteln: Landesrat setzt auf Begegnungen

Rudolf Anschober ist Landesrat der Grünen in OÖ
Deutschkurse, Arbeitsplätze, Begegnungen und Hilfsprogramme, so das Grüne Motto.

Der Grüne Landesrat Rudolf Anschober hat an seiner neuen Zuständigkeit für die Flüchtlingsunterbringung und Integration Freude gefunden. 14.000 Asylwerber sind in 360 der 442 oberösterreichischen Gemeinden untergebracht, das sind rund ein Prozent der Gesamtbevölkerung. Damit ist die Flüchtlingsquote zu 96 Prozent erfüllt. "Rund 10.000 freiwillige Helfer sind engagiert, sie sind der größte Triumph gegen die ausländerfeindliche Stimmungsmache."

Anschober bemüht sich nach eigenen Angaben um eine gute Durchmischung der Flüchtlinge in den Gemeinden. Einerseits zwischen Männer und Frauen und andererseits zwischen den verschiedenen Volksgruppen, damit es zu keinen Auseinandersetzungen kommt. Durch die verstärkte Schleppertätigkeit würden nun wieder vermehrt junge Männer ankommen.

Ein wichtiger Punkt in der Integration sei das Erlenen der deutschen Sprache. Es gebe bereits 3500 Plätze für Deutschkurse, sie sollen in der zweiten Jahreshälfte durch die Bundesregierung deutlich erhöht werden. Ab dem sechsten Monat ihrer Anwesenheit sollte der Arbeitsmarkt für die Flüchtlinge schrittweise geöffnet werden. Vor allem in jenen Branchen, in denen es zu wenig Bewerber gebe, meint der Landesrat.

Im Herbst will er einen zwei- bis dreiwöchigen Begegnungsschwerpunkt setzen. Bei Begegnungsfesten in den Gemeinden sollte gemeinsam gekocht und gegartelt werden, um den Zusammenhalt zwischen Einheimischen und Flüchtlingen zu stärken. "Statt Spaltung brauchen wir ein Miteinander in den Gemeinden. Das wollen wir unterstützen."

Um dem Flüchtlingsstrom Einhalt zu gebieten, fordert Anschober Maßnahmen in der Krisenregion. Das Land Oberösterreich sollte ein Partnerschaftsprojekt mit einer Stadt oder einem Bezirk in Jordanien oder dem Libanon eingehen, um damit zur Stabilisierung beizutragen. Von der Europäischen Union erwartet sich Anschober Flüchtlingshilfsprogramme. Die Kosten zur Unterstützung der Flüchtlinge in den Lagern der Krisenregion seien heuer erst zu 23 Prozent abgedeckt. Anschobers Erkenntnis: "Wir müssen einfach lernen, dass das eine Welt ist, wo alles zusammen hängt."

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