Kellnerin in Bar belästigt: Täter noch nicht ausgeforscht

Gastronomin Karin Siebrecht-Janisch: „Es steht jetzt Aussage gegen Aussage“
Opfer glaubte fünf Täter auf Foto erkannt zu haben. Polizeiliche Ermittlungen nach sexuellem Übergriff in Bad Ischl verliefen bisher erfolglos.

Im Fall der mutmaßlichen sexuellen Belästigung einer 20-jährigen Kellnerin in der Silvesternacht in Bad Ischl kommen die Ermittlungen nicht recht voran. Wie berichtet, soll Steffi G. in "Charlys Bar" von einer Gruppe Ausländer begrapscht worden sein. Die junge Frau erstattete aber erst nach Bekanntwerden der Vorfälle von Köln am 13. Jänner Anzeige.

Zwei Tage später kam es in einem Haus der Sarstein-Stiftung, in dem Asylwerber untergebracht sind, zu einer Gegenüberstellung. "Dabei hab’ ich leider niemanden eindeutig identifizieren können", sagt die 20-Jährige. Allerdings soll in Charlys Bar auch ein Foto von fünf Männern gemacht worden sein, von denen G. glaubt, dass es sich um die Täter handelt. "Es hat sich herausgestellt, dass das alles Asylwerber aus der Flüchtlingsunterkunft sind."

Das Quintett wurde von der Polizei inzwischen befragt. "Wir sind dem Tatverdacht nachgegangen, er hat sich aber nicht bestätigt", betont Simone Mayr von der Landespolizeidirektion OÖ. "Jetzt steht Aussage gegen Aussage", erklärt Karin Siebrecht-Janisch, Besitzerin der Bar. Sie rechnet nicht damit, dass die Täter noch überführt werden. "Solange niemand verletzt oder vergewaltigt worden ist, nehmen das viele leider nicht so ernst." Sie verweist aber darauf, dass am Tag nach der Gegenüberstellung ein Reifen an G.s Auto aufgeschlitzt worden sei: "So etwas macht schon Angst."

Verleumdung

Siebrecht-Janisch, die mit ihrem Posting "ab jetzt wieder asylantenfrei" und einem Lokalverbot für Asylwerber für Aufregung sorgte, wurde vom Anwalt der Bad Ischler SPÖ-Sozialstadträtin Ines Schiller nun wegen Verleumdung zur Zahlung von 240 Euro aufgefordert. "Die Wirtin hat auf Facebook gepostet, ich hätte gelogen, als ich erklärt habe, dass auch sie bei der Gegenüberstellung in der Sarstein-Stiftung keinen Belästiger identifiziert hat", begründet Schiller. Trotz mehrfacher Aufforderung sei das bisher weder entfernt noch widerrufen worden.

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