Johannes Kepler Universität gründet das "Linz Institute of Technology"
Der Name verspricht Großes, muss aber in den nächsten Jahren noch mit Inhalten gefüllt werden. Die Johannes Kepler Universität bekommt im Herbst ein internationales Lehr- und Forschungszentrum für Produkt- und Produktionsforschung mit dem klingenden Namen Linz Institute of Technology (LIT). Mit der Bezeichnung wird auf das weltberühmte Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, USA, angespielt.
Weltweite Kapazitäten
Das LIT wird alle zwei Semester einen Schwerpunkt zu einem speziellen Thema setzen. Dafür soll jeweils eine internationale Koryphäe als Gastprofessor nach Linz geholt und Stellen für junge Wissenschaftler weltweit ausgeschrieben werden. Die Patenschaft dieses speziellen Semesters soll jeweils ein oberösterreichischer Industriebetrieb übernehmen. Vorsitzender des entscheidungstreffenden LIT-Beirates ist Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine.
Wesentliche Finanziers sind das Land Oberösterreich mit einer Million Euro und die Stadt Linz mit 100.000 Euro. Ein "Vielfaches" wünscht sich Meinhard Lukas, designierter Rektor und Ideengeber für das Projekt, im Rahmen der Leistungsvereinbarung 2016 bis 2018 vom Bund. Als konkretes Vorbild dient Lukas das "Best-Practice-Modell RICAM" (Johann Radon Institut für Numerische und Angewandte Mathematik) an der Akademie der Wissenschaften. Er will mit dem LIT eine Marke schaffen, um die Technik wieder mehr in den Fokus zu rücken, nicht zuletzt, weil die neue Medizinfakultät in den vergangenen Monaten im Zentrum der Aufmerksamkeit gestanden ist.
Derzeit studieren an der technisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Kepler Universität rund 5000 Studenten. Lediglich 500 schließen das Studium jährlich ab. Das ist der Wirtschaft zu wenig. Für Axel Greiner, dem Präsidenten der Industriellenvereinigung, ist das LIT "ein Meilenstein in der Weiterentwicklung der Industrie". Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) sieht "ein wichtiges Stück Standortsicherung", Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) spricht von einem "Zukunftsprojekt" und Bildungslandesrätin Doris Hummer meint sogar: "Wir werden Geschichte schreiben."
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