Jeder zweite Oberösterreicher unzufrieden mit Radwegen im eigenen Wohnort

APA12784362-3 - 22052013 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT CI - THEMENBILD - Illustration zum Thema Radfahren / Radfahrer / Verkehr. Eine Radfahrerin überquert auf einem Radweg am Freitag, 17. Mai 2013, eine stark befahrene Straße in Wien. APA-FOTO: HELMUT FOHRINGER
Es gibt zu wenig Geld für den Ausbau der Radwege in den Städten und am Land.

Der Wunsch der Bevölkerung und der Bedarf nach Radwegen wäre höher. Es fehlt aber am Geld“, sagt Oberösterreichs Gemeindebundpräsident Johann Hingsamer im Gespräch mit dem KURIER. „Wir bräuchten von Ort zu Ort mehr Radwege. Wir bräuchten ein Mehrfaches von dem, was verbaut wird.“

Das Land gibt derzeit jährlich rund zehn Millionen Euro für neue Radwege aus, die Gemeinden einen ähnlichen Betrag, was im Summer etwas mehr als 20 Millionen ausmacht. „Der Trend zum Radfahren ist da. Das dafür notwendige Geld gibt es nicht wirklich.“

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat 405 Oberösterreicher befragt. Jede zweite Radfahrer gab an, mit den Bedingungen zum Radfahren am eigenen Ort unzufrieden zu sein. Aber immerhin vier von zehn sagen, ihr Wohnort sei radfahrfreundlicher geworden. Aber vielerorts ist die Zahl an Fahrradabstellanlagen zu gering, die Verkehrssicherheit erlebt mehr als die Hälfte als nicht ausreichend. Immerhin sind sechs von zehn Radfahrern auf einzelnen Strecken vom Auto aufs Fahrrad umgestiegen.

Gewünscht werden mehr Radwege entlang von Freilandstraßen. „Im ländlichen Raum sollte man zumindest jede Siedlung in den nächstgelegenen Ort auf einem Radweg erreichen können“, meint VCÖ-Experte Markus Gansterer. Im Ortsgebiet möchten mehr als die Hälfte der Radfahrer mehr Abkürzungen wie etwa Unterführungen oder die verstärkte Öffnung von Einbahnen sowie mehr Platz zum Radfahren auf den Straßen.

Förderungen

Richard Held, Büroleiter von Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer, ist ebenfalls der Meinung, dass die sanfte Mobilität in ganz Oberösterreich verbessert werden soll.
Das Ressort gebe Förderanreize und unterstütze Gemeinden finanziell. Vor allem in den städtischen Bereichen brauche es Verbesserungen. Wenn man heute Straßen neu gestalte, müsse man auch die Radfahrer mitdenken.

Christian Hummer, der Radbeauftragte des Landes, berate jährlich rund 20 Gemeinden bei den Umgestaltungen. Man könne auch ohne große Investitionen viel erreichen. Indem man beispielsweise Abstellanlagen errichtet, Einbahnen öffnet oder Querungen verbessert.

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