Innerlich berührt von der Musik Schostakowitschs

Fridolin Dallinger (85): „Alles, was jetzt noch kommt, ist Zugabe“
Zu seinem 85. Geburtstag widmet das Brucknerhaus Fridolin Dallinger einen Konzertabend.

Der pensionierte Komponist, Musikpädagoge und Maler Fridolin Dallinger ist in seinem Gesamtwerk geprägt worden durch den russischen Komponisten, Pianisten und Pädagogen Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch (1906-1975) und den ungarischen Komponisten, Pianisten und Musikethnologen Béla Bartók (1881-1945).

Derzeit schreibe er noch Gelegenheitswerke und Musikkritiken, "aber nichts Großes mehr", sagt Dallinger. Am 16. Februar hat der Eferdinger seinen 85. Geburtstag gefeiert. Zu diesem Anlass widmet ihm das Brucknerhaus Linz am Mittwoch, 7. März um 19.30 Uhr ein Festkonzert. Dabei präsentieren oberösterreichische Musiker einen Streifzug durch sein vielfältiges Schaffen. " Schostakowitsch hat mich immer begleitet. Ich habe ihn zwar nicht kennen gelernt, aber ich habe sein Werk genau studiert, weil ich wusste, er berührt mich innerlich", sagt Dallinger dem KURIER. Anfangs haben ihn die Oberösterreicher Johann Nepomuk David und Helmut Eder geprägt, später auch andere Komponisten. Nach einer Zeit der experimentellen Kunst im Alter von rund 30 Jahren ist Dallinger der klassischeren Musik seiner Zeit treu geblieben. Richard Strauss (1864-1949) habe er noch erlebt, als er selbst schon komponierte.

Mit dem Brucknerhaus verbunden fühle er sich durch viele Uraufführungen seiner Werke. "Vier meiner fünf Symphonien wurden im Konzertsaal des Brucknerhauses uraufgeführt. Eine Stätte, wo man seine eigenen Werke hören kann, verbindet." Außerdem habe er mit 16 Jahren in Linz begonnen, regelmäßig in Konzerte zu gehen. "Damit habe ich nie aufgehört", sagt Dallinger. Auch bei Aufenthalten in anderen Städten sei er bisher gerne in Konzerte gegangen.

Heute habe er kaum noch Wünsche, außer jenen, gesund zu sein. "Ich würde mich freuen, noch möglichst lange Musik hören zu können", sagt Dallinger. Außerdem wolle er noch etwas von der Welt sehen. "Alles, was jetzt noch kommt, ist Zugabe", meint er.

Uraufführung zum Fest

Auf dem Programm des Festkonzerts steht unter anderem die Uraufführung eines Trios für zwei Flöten und eine Violine. Dieses anspruchsvolle Stück hat Dallinger vor einiger Zeit für den in Linz geborenen Soloflötisten der Wiener Philharmoniker, Wolfgang Schulz, und dessen Familie geschrieben. 2013 starb Schulz in Wien. Das Stück blieb bisher unaufgeführt.

Zu hören sein werden auch Dallingers zweites Streichquartett, die Sonate für Violoncello und Akkordeon sowie vier Tierlieder für Sopran und Klavier, Bauernlieder für Sopran, Flöte, Viola und Violoncello und ein Klavierquartett. "Man kann sich in der Kammermusik inhaltlich ähnlich ausdrücken wie in der Symphonie", meint Dallinger. Sie sei leistbarer und es gebe schneller jemanden, der sie aufführe.

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