Imam-Schule in Linz: Stelzer will Infos von Polizei

LH Thomas Stelzer
Treffen mit Landespolizeidirektor bei Regierungssitzung am Montag.

Wegen angeblicher Pläne, in der Zentrale des Vereins Alif - Austria Linz Islamische Föderation eine Imam-Schule zu gründen, wird oö. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) mit der Exekutive die weitere Vorgehensweise beraten. Bei der Regierungssitzung am Montag will er von Landespolizeidirektor Andreas Pilsl eine Einschätzung zur aktuellen Diskussion, so eine Presseaussendung am Donnerstag.

Seit einem Bericht im "Neuen Volksblatt" am Dienstag, dass die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) beabsichtige, mit Spendengeldern ein "Regionalzentrum Linz und Imam Hatip Schule - Für eine gesunde und tugendhafte Gesellschaft" zur Ausbildung von 200 Imamen zu gründen, gehen die Wogen hoch. IGMG werde laut dem Zeitungsbericht in Bayern vom Verfassungsschutz beobachtet und dort heiße es "Ihr erklärtes Fernziel ist ... die weltweite Einführung einer islamischen Staats- und Gesellschaftsordnung nach dem Vorbild des alten osmanischen Reichs unter Führung der Türkei. Die Bestrebungen der Milli-Görüs-Bewegung richten sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung." Die in den 1970er-Jahren als Gegenbewegung zur laizistischen Staatsordnung in der Türkei entstandene Bewegung sei heute in ganz Europa und drüber hinaus in den türkischen Gemeinden hochaktiv.

Stelzer will vom Landespolizeidirektor "über die Bewertung jenes Vereins aus Sicht des oberösterreichischen Verfassungsschutzes" informiert werden. Alif hat bereits in einer Stellungnahme am Mittwoch darauf hingewiesen, nicht vom österreichischen Verfassungsschutz beobachtet zu werden. Man sei ein "in Österreich anerkannter, registrierter Verein". Zugleich wies er darauf hin, eine raumordnungsrechtliche Prüfung seitens der Stadt Linz habe ergeben, dass auf dem Gelände ihrer Zentrale keine Schule errichtet werden dürfe. Dies hat Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) auch bestätigt. Vonseiten des Landesschulrates hieß es, dass Privatschulgründungen grundsätzlich anzeigepflichtig seien. Eine diesbezügliche Anzeige gebe es bisher noch nicht.

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