Im Flieger rund um die Welt

Im Flieger rund um die Welt
Ein 44-jähriger Familienvater aus Gmunden will bis 11. August in einem Ultraleichtflugzeug allein den Globus umrunden.

Es gab leider keine Agentur, bei der ich eine Lebensversicherung abschließen hätte können. Doch ich bin kein Selbstmörder und weiß genau, worauf ich mich einlasse“, betonte Helmuth Lehner am Freitag kurz vor dem Abflug zu seiner Weltumrundung. Der 44-jährige Unternehmer aus Gmunden will in einem 100-PS-Ultraleichtflugzeug allein den Globus Richtung Osten umrunden. In spätestens drei Monaten – am 11. August – möchte er wieder heil zurück auf dem Flughafen Linz-Hörsching sein.

Die ersten Etappen führen ihn nach Kreta, Luxor (Ägypten), Abu Dhabi, Pakistan, und Indien. Es geht weiter über Bangladesh, Thailand, Malaysia, Singapur und Indonesien bis nach Australien. Über die Fidischi-Inseln fliegt er nach Hawaii.
„Dann folgt die schwierigste, weil längste Einzeletappe bis San Francisco. Da  muss ich 3700 Kilometer zurücklegen und ungefähr 18,5 Stunden durchfliegen“, betont Lehner.  Die Strecke über den Pazifik sei deshalb gefährlich, weil der Treibstofftank der 750 Kilo schweren Maschine nur für maximal 19 Stunden  Dauerflug ausgerichtet ist. „Ich hoffe auf zehn Knoten Rückenwind, sonst gibt es ein Problem.“

Toilette

Die lange Zeit im Cockpit will er sich mit Musikhören verkürzen. „Ein Freund hat mir 800 Lieder auf den iPod gespielt – von Klassik bis Pop – ich bin schon neugierig, was alles drauf ist.“
Falls Lehner während des Fluges auf die Toilette muss, braucht er sich nicht allzu sehr verkrampfen. „Ich hab’ am Oberschenkel einen Plastikbeutel, zu dem ein Rohr führt.“ Doch derart menschliche Bedürfnisse hätten ihn im Flieger noch nie ereilt. „Ich trinke 4,5 Liter Wasser, aber über den Wolken ist es so heiß, dass man alles rausschwitzt.“ Durchschnittlich habe es in seinem Kohlefaser-Cockpit 35 Grad: „In Abu Dhabi rechne ich mit 55.“

Im Gepäck hat er neben zehn Kilo Müsliriegeln und Butterkeksen auch eine Medikamenten-Tasche und ein Überlebenspaket: „Darin sind eine Rettungsinsel, eine Schwimmweste, eine Signalrakete und eine Fischerangel – falls über dem Meer der Motor ausfällt.“ Nur Fallschirm hat er keinen an Bord: „Das wäre zu viel Extra-Ballast.“ 

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