"Heimat" – brandaktuelles Thema des Freistädter Filmfestivals

Die jordanisch-britische Produktion „Theeb“ erzählt von einem Beduinenbuben und seinem beschwerlichen Leben in der Wüste
Programm und persönliche Kontakte machen das Freistädter Festival zu einer Besonderheit in der heimischen Filmlandschaft.

Hier geht es um wesentlich mehr als den reinen Filmkonsum: Regisseure, Schauspieler und Mitwirkende sind vor Ort und freuen sich über Gespräche mit interessierten Cineasten. "Dieser direkte Kontakt zwischen Besuchern und Filmschaffenden macht uns aus", weiß Organisator Wolfgang Steininger.

Von 26. bis 30. August wird Freistadt bereits zum 28. Mal zum Zentrum der (Heimat-)Filmwelt. Seit 1988 wird versucht, Heimat in all ihren Facetten, Möglichkeiten und Unmöglichkeiten zu beleuchten. In den vergangenen Jahren – und speziell auch heuer – war und ist das Thema brandaktuell.

Ein Schwerpunkt widmet sich deshalb dem syrischen Filmschaffen, das mit dem Aufstand gegen Assads autoritäre Herrschaft unter schwierigen Umständen auflebt. Es werden Filme gezeigt, die dem syrischen Volk selbst mit einfachsten Mitteln, etwa dem Handy, im Kampf gegen Diktatur und für die Freiheit eine künstlerische Stimme geben. Thematisch setzen sich heuer viele Filme mit dem Generationenwechsel in bäuerlichen Betrieben auseinander. Außerdem stehen Produktionen aus Skandinavien, aus Lateinamerika, Osteuropa und Israel auf dem Programm.

Premiere

Der alljährliche Italien-Schwerpunkt darf natürlich auch nicht fehlen. Und der Krimi "Der Tote am Teich" mit Josef Hader und Maria Hofstätter, im Frühjahr 2015 in Windhaag bei Freistadt gedreht, wird im Rahmen des Festivals Premiere feiern.

Der Andrang ist jedes Jahr groß, 2014 wurden 3000 Tickets verkauft, "auch heuer wird es wieder knapp mit den Unterkünften", prophezeit Steininger. Der Wettbewerb setzt sich aus je sieben Spielfilmen aus sieben Ländern und sieben Dokumentarfilmen aus fünf Ländern zusammen. Zwei international besetzte Jurys werden über die Preisträger entscheiden. Insgesamt gibt es während der fünf Spieltage rund 50 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme zu sehen.

Konzerte und Diskussionen umrahmen das Festival. "Alle drei Spielorte in Freistadt liegen zentral, es ist das Festival der kurzen Wege", sagt Initiator Wolfgang Steininger. Hermann Grabner vom Gelben Krokodil in Linz wird mit seinem Team für kulinarische Freuden sorgen. Mit einer Mischung aus bodenständiger und internationaler Kost macht er den Salzhof zur Anlaufstelle für hungrige Festivalgäste.www.local-buehne.at

Kommentare