Händler kaufte gestohlenes Bike in England

Symbolbild
Motorradhändler aus dem Hausruckviertel beteuert: "Ich wurde betrogen".

Wegen des Diebstahls eines 110.000 Euro teuren Motorrads setzte eine Londoner Firma im heurigen Juni einen Detektiv auf die unbekannten Diebe an. Der fand die Maschine über das Internet prompt im Angebot eines Motorradhändlers im Bezirk Grieskirchen. Auch zwei weitere der 70 Bikes im Bestand des Händlers stellten sich als gestohlen heraus.

„Ich habe offizielle Rechnungen. Da hat mich jemand hintergangen“, klagt der Unternehmer im Gespräch mit dem KURIER. Bei dem von den Engländern als Prototyp beschriebenen Motorrad handelt es sich um eine Norton, die als Showbike aufgeputzt und wegen einer Motorattrappe gar nicht fahrfähig ist. Der Händler, der ungenannt bleiben möchte, sieht sich selbst als Opfer. Zu Gesicht bekam er die Geschäftspartner in England nie. Die Motorräder, die er bei ihnen einkaufte, hatte er über das Internet entdeckt. "Ich habe erst vor drei Wochen mit dem Verkäufer telefonisch Kontakt gehabt. Alle meine Unterlagen habe ich jetzt der Polizei übergeben. Die gestohlenen Maschinen gehen natürlich zurück nach England", schildert der enttäuschte Geschäftsmann.

Die gestohlene Norton hatte er um knapp 12.000 Euro in Internet angeboten. "Mir wurde gesagt, dass ich sie um diesen Preis anbieten könnte. Neu werden solche Maschinen in Deutschland um 35.000 Euro geboten", erklärt der Betrogene, der gute Beziehungen zur Motorsportszene hat. Bei den beiden anderen Bikes, die von der Polizei in seinem Lager als Beutestücke identifiziert wurden, habe es sich um japanische Fabrikate gehandelt.

Weitere Ermittlungen hat nun die Interpol übernommen.

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