„Für eine Diva bin ich zu umgänglich“

„Für eine Diva bin ich zu umgänglich“
Die Innviertlerin Eva Klampf alias LYLIT veröffentlicht 2012 ihre erste Solo-CD bei einem amerikanischen Soul-Guru.

Als Ausnahmetalent oder Österreichs Soul-Diva wurde Eva Klampfer, die in Feldkirchen bei Mattighofen aufgewachsen ist, schon bezeichnet. Mit letzterer Auszeichnung kann sie bis auf die Zuordnung zur Soulmusik  wenig anfangen. „Für eine Diva bin ich viel zu umgänglich. Außerdem habe ich schon  viel Anlagen-Technik herumgeschleppt“, sagt die 27-jährige  Sängerin, Komponistin und Pianistin lachend.


Schließlich ist die  Sängerin mit der kräftigen Stimme, die als LYLIT Hip-Hop, Jazz und Soul verbindet, lange im Geschäft.  „Ich habe  mit klassischer Musik angefangen, Klavier und Geige gelernt. Mit zwölf habe ich ein Lied von Lauryn Hill gehört und bin so mit Black Music in Kontakt gekommen.“

Electro

Damit infiziert, rief sie  ein Gospel-Ensemble ins Leben. Mit 13 komponierte sie ihre ersten Lieder. Später reiste  sie unter anderem als Sängerin mit der Live-Band des  Linzer DJs und Elektronik-Musikers Parov Stelar durch Europa oder sang für die  Electro-Pioniere Walkner und Möstl.  Im November hat sie  mit dem Gitarristen Matthias Löscher die CD „Duo“ aufgenommen.

Und im nächsten Jahr erscheint LYLITs erste Solo-Platte, und zwar beim Label des  ehemalige Chefs der Kult-Plattenfirma Motown, Kedar Massenburg. Der Produzent hat schon die  Legenden Erykah Badu oder D’Angelo berühmt gemacht. Relativ ungewöhnlich war die Art, wie sie zum Vertrag kam. „Weil es in Österreich schwer ist, eine Platte herauszubringen, habe ich Adressen von Labels gesucht, die ähnliche Musik veröffentlichen, wie ich sie mache“, erzählt die in Wien lebende Künstlerin.

Ungewöhnlich

„Für eine Diva bin ich zu umgänglich“

Deshalb sandte sie  – für eine Bewerbung ungewöhnliche – Pakete in die USA, nach Frankreich und Deutschland. „Ich bin etwas schusselig und habe nur  einen handgeschriebenen Text, ein Foto und einen Rohling mit meiner Musik verschickt.“  Nicht ohne Erfolg, wie sich später herausstellte. „Massenburg hörte sich meine CD an, gerade weil das Paket anders war.“ Beim ersten Treffen im New Yorker Büro des Musik-Gurus flatterten dann  ein  wenig die Nerven. „Das war der Wahnsinn. Wie ich zu ihm ins Büro gegangen bin, sind dort  Platinschallplatten von meinen Helden an der Wand gehangen.“


Bei ihren Auftritten bevorzugt die Musikerin wegen der intimen Atmosphäre kleinere Spielstätten. Doch das beeindruckendste Konzerterlebnis hatte sie im  vergangenen Jahr in großen Häusern. Da spielte sie als LYLIT auch im Hammersmith Apollo in London oder der Heineken Music Hall in Amsterdam, wo sie vor den US-amerikanischen R&B-Sängern Keith Sweat und Joe auftrat.

Schwierig

„Da waren 10.000  Menschen. Vor so vielen habe ich alleine noch nie gespielt.“ Das sei aber  auch eine große Herausforderung gewesen. „Ich war hier Support Artist, da sind Menschen im Publikum, die einen nicht kennen, und auf den Künstler warten. Das ist nicht easy.“


In Oberösterreich ist LYLIT am 13. Jänner mit einem Solokonzert im Klavierhaus Weinberger in Enns zu sehen. Am 14. Jänner tritt sie  mit Matthias Löscher in der Kunstbox Seekirchen auf.

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