Fünfmal mehr Vitamin C als eine Zitrone

Hagebutten werden auch Hetschipetschi genannt
Die kleinen roten Früchte haben es in sich: Sie sind ein weit verbreitetes Heilmittel.

Jetzt im Herbst präsentiert sich die Hagebutte von ihrer schönsten Seite. Ihre wertvollen roten Früchte schenkt uns die Natur genau dann, wenn wir uns auf die kalte Jahreszeit vorbereiten sollten. Sie wird traditionell zur Stärkung des Immunsystems und zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten eingesetzt. Die Hagebutte enthält fünf Mal mehr Vitamin C als eine Zitrone und ist somit ein weitverbreitetes Heilmittel für Mensch und Tier. Weiters wird sie bei Harnwegserkrankungen, Nierensteinen, Rheuma, Arthritis und Stoffwechselerkrankungen empfohlen.

Im Unterschied zu anderen Vitamin-C-Trägern ist die Hagebutte sehr beständig. Ich liebe das aus trockenen Hagebutten hergestellte Pulver. Dafür müssen die ovalen Kerne entfernt und das Fruchtfleisch getrocknet werden. Sobald es ganz trocken ist, wird es in der Mühle zu feinem Pulver gemahlen. Ich nehme täglich einbis zwei Teelöffel Hagebuttenpulver ein, das ich ins Müsli, Smoothies oder ins Joghurt mische oder einfach auch mit Wasser trinke. Weiters können aus Hagebutten so wunderbare Köstlichkeiten gezaubert werden wie Hagebuttenmarmelade, Liköre, süßes oder pikantes Mus, Aufstriche oder Chutney. Sie schmecken köstlich zu verschiedenen Gerichten, zum Beispiel zu Nudeln oder zu Kartoffeln.

Wohlschmeckend und sehr beliebt ist der Hagebuttentee. Für diese enorme Vitaminbombe kann man die ganze Frucht mit den Kernen verwenden.

Hagebutte ist der landläufige Name der Heckenrose, der Mutter aller Rosen. Wir finden sie häufig an Waldrändern, Gebüschen, Heckenzäune und sonnigen Plätzen. Genau genommen sind die Hagebutten die Früchte dieser Rose. Weitere Namen dieses Rosengewächses sind Hagedorn, Hetschipetsch, Schlafdorn und Apfelrose.

Die wunderbar duftenden Blüten öffnen sich im Juni, und die Früchte können ab September bis spät in den November hinein geerntet werden. Die Früchte können die verschiedensten Formen aufweisen. Am häufigsten ähneln sie kleinen Eiern oder Äpfeln. Mit der Reife sind die Hagebutten rot und fest, im Laufe des Winters werden sie weich und schrumpeln, intensivieren dabei aber das Aroma.

Seit meiner Kindheit habe ich allerdings das Juckpulver der Hagebutte in keiner guten Erinnerung. Die Kerne sind mit feinen Widerhaken bestückt und lösen so einen unangenehmen Juckreiz aus.

Nutzen Sie die wunderbaren Möglichkeiten der Hagebutte, die uns so zahlreich geschenkt wird, und stärken Sie dadurch Ihr Immunsystem, damit Sie fit durch den Winter kommen!

Monika Kronsteiner ist Kräuterpädagogin im 1. Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin in Bad Kreuzen.

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