Friedliches Zeichen gegen Neonazis

500 Teilnehmer marschierten eineinhalb Stunden durch die Braunauer Innenstadt und ließen sich von rechtsextremen Störmanövern nicht provozieren.
In Braunau protestierten 500 Antifaschisten gegen rechte Gewalt. Rechtsextreme versuchten die Demo zu stören.
Friedliches Zeichen gegen Neonazis

Es war ein eindeutiges Signal, das rund 500 Teilnehmer bei einer antifaschistischen Kundgebung am Samstagnachmittag in Braunau setzten. Sie demonstrierten auf Plakaten, mit Parolen und in Reden gegen rechte Gewalt. Ziel war es, vor Adolf Hitlers Geburtstag am 20. April ein  lautstarkes, aber friedliches Zeichen gegen braune Umtriebe aller Art zu setzen.  Vor allem Jugendliche beteiligten sich an dem Protestmarsch, der – unter ständiger Polizeibegleitung – rund eineinhalb Stunden lang durch die Innenstadt führte. „In Braunau gibt es eine große, aktive und vor allem gewaltbereite Neonazi-Szene. Dass über dieses akute Problem jetzt wieder öffentlich diskutiert wird, ist als wichtiger Erfolg zu werten“, betonte Organisator Stefan Klingersberger.

Mit den Demonstranten marschierten auch Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl und der designierte Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer (SPÖ). Ackerl sprach dem Bündnis „Braunau gegen rechts“ seine volle Unterstützung aus. Im Anschluss an die Schlusskundgebung vor Hitlers Geburtshaus, fand unter Leitung des Politikwissenschaftlers Andreas Maislinger eine hochkarätige Podiumsdiskussion zum Thema „Was tun gegen Rechtsextremismus?“ statt.

Dass die Veranstaltung weitgehend friedlich verlief, war auch einer Hundertschaft der Exekutive zu danken. Den Beamten gelang es, Störaktionen durch Neonazis großteils zu unterbinden. Der schwerwiegendste Vorfall war eine Rauchgranate, die ein  Rechtsextremer während der Abbauarbeiten auf das Podium warf. Personen wurden dabei nicht verletzt. Der Täter wurde festgenommen. „Der Mann wird wegen Verstoßes gegen das Pyrotechnikgesetz und wegen Wiederbetätigung angezeigt“, bestätigt Bezirkspolizeikommandant Martin Pumberger.  Er soll „Sieg Heil“ gerufen und den „Hitlergruß“ gezeigt haben.

Es gab insgesamt drei Anzeigen nach dem Verbotsgesetz, drei nach dem Abzeichengesetz (NS-Symbole auf Gürtelschnallen und Kleidung) sowie je eine  Sachbeschädigung, eine Ordnungsstörung, eine Anstandsverletzung und ein Verstoß gegen das Fremdengesetz. 

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