FP will die Radlerbrücke in Linz

Vizebürgermeister Detlef Wimmer
Neuer Steg sinnvoller als die Verbreiterung der Nibelungenbrücke.

"Ich sehe nicht ein, warum wir das Projekt der Fußgeher- und Radlerbrücke nicht weiter verfolgen sollten, sofern die Finanzierung steht." Der Linzer Vizebürgermeister Detlef Wimmer (32) will gemeinsam mit seinem FPÖ-Kollegen und Verkehrsstadtrat Markus (44) diese zusätzliche Donaubrücke beim Brucknerhaus realisieren. Hein hat dieses zehn Jahre alte Vorhaben neuerlich überprüfen lassen und sich für den Bau ausgesprochen. Eine Finanzierungsmöglichkeit: Man soll dafür jenes Geld hernehmen, das für den Ausbau des Radweges von Wilhering nach Linz geplant ist.

Luger ist dagegen

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger hält diese Brücke für wenig sinnvoll, da sie auch nicht vor der neuen Eisenbahnbrücke fertig sein werde, wo sowieso eigene Radfahrwege vorgesehen sind. Sollte er aber im Gemeinderat überstimmt werden, wolle er das akzeptieren, sagt er im KURIER-Gespräch. Die Radlerbrücke ist im Arbeitsübereinkommen von SPÖ und FPÖ nicht enthalten, weshalb es hier keinen Koalitionszwang gibt.

"Es spricht nicht gegen die Radlerbrücke, wenn die Errichtung gleich lang dauert", entgegnet Wimmer. Die FPÖ unterstütze das Projekt, wenn sie keinen Nachteil für die anderen Brücken bedeute. Er hofft bei der Realisierung auf Unterstützung durch das Land OÖ, also durch seinen Parteifreund und Verkehrsreferenten Günther Steinkellner. Es habe bereits erste Gespräche zwischen Hein und Steinkellner gegeben. Wimmer hält den Bau der Radlerbrücke für sinnvoller als die Nibelungenbrücke für die Radler zu verbreitern.

Gibt es nicht Differenzen zwischen der Landes- und der Stadt-FPÖ? So will die Stadt-FPÖ eine Straßenbahnlösung nach Rohrbach, währenddessen Steinkellner die Eisenbahnvariante bevorzugt. "Das ist logisch", sagt Wimmer, "wenn beim Land die Experten diese Meinung vertreten und die Experten bei der Linz AG eine andere Sichtweise haben, ist es Aufgabe der Politiker, sich da zu einigen."

Putin-Versteher

Offensichtlich unterschiedliche Bewertungen gibt es auch bei der Moskau-Reise Wimmers vor Weihnachten, die er als Begleiter von Parteichef HC Strache, Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer und dem EU-Parlamentarier Harald Vilimsky unternommen hat. In der Landespartei war Kritik an dem Trip zu hören. "Ich habe das nicht gehört", sagt Wimmer. "Mein Wissensstand ist ein anderer. Dass die Reise positiv gesehen wird und dass die Beziehungen zu Russland schon etwas bringen."

Was bringt so eine Reise? Wimmer: "Man kann von jeder Struktur, von jeder Organisation, insbesondere von einer Regierungspartei das eine oder andere mitnehmen. Was aber nicht heißt, dass man zu 100 Prozent einer Meinung ist." Die Kritik so mancher Europäer, dass die Rechtspopulisten die fünfte Kolonne Moskaus bildeten, um das europäische Projekt zu schwächen, weist Wimmer zurück. Man habe auch zu den USA und zu Trump entsprechende Kontakte. Ist das System in Russland demokratisch? "Es ist ein System, wo es demokratische Wahlen gibt und wo verfassungsmäßige Grundsätze eingehalten werden. Was soll es sonst sein?" Wimmer verteidigt auch die Besetzung der Halbinsel Krim durch Russland. "Es gilt das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Die Mehrheit der Bevölkerung wünscht die Zugehörigkeit zur Russischen Föderation. Es wurde dem Willen der Mehrheitsbevölkerung Rechnung getragen."

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