Flucht aus Gefängnis Garsten verhindert

Die Justizanstalt Garsten wurde am Donnerstag stundenlang von Sicherheitskräften abgeriegelt
Ein verdeckter Hinweis löste Großalarm aus. Einsatzkräfte fanden Stichwaffen und Handys.

Ein anonymer Tipp löste am Donnerstagnachmittag in Oberösterreich einen Großeinsatz der Exekutive und Justiz aus. In der Justizanstalt Garsten sei eine Ausbruchsaktion von mehreren Insassen geplant, bei der auch Geiseln genommen werden könnten, hatte der Hinweisgeber behauptet.

In enger Abstimmung zwischen der Generaldirektion für den Strafvollzug im Justizministerium, der Justizanstalt Garsten sowie in Kooperation mit der Landespolizeidirektion wurden daraufhin sofort entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Der Einsatz dauerte von 15 bis 21 Uhr.

Suche nach dem Drahtzieher

Bei der Durchsuchung der Haftanstalt und der Werkstätten wurden verbotene Gegenstände wie Handys und Stichwaffen sichergestellt, hieß es seitens einer Sprecherin der Justiz am Abend. Die Einvernahmen waren zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht abgeschlossen, weitere Ermittlungserkenntnisse wurden daher nicht bekannt gegeben. Wie der KURIER erfuhr, dürfte der geplante Fluchtversuch im Zusammenhang mit organisiertem Verbrechen stehen. Wer der Drahtzieher hinter der Aktion war, war am Abend noch nicht bekannt.

„73 Mitglieder der Justiz-Einsatzgruppe, 50 Justizwachebeamte aus Garsten sowie 92 Polizeibeamte und 14 Diensthundeführer mit Spürhunden sind beteiligt“, sagte am Nachmittag Oberstaatsanwältin Britta Tichy-Martin. Zu diesem Zeitpunkt war die Gefahr bereits gebannt. Mögliche Verdächtige wurden verlegt und getrennt voneinander einvernommen. Sie sitzen nun in unterschiedlichen Justizanstalten ihre Haftstrafen weiter ab.
Die Haftanstalt im Bezirk Steyr-Land ist mit 420 Insassen belegt.

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