Facebook-Geständnis nach Mord mit Hundeleine

Michael H., 35, erdrosselte seine Lebensgefährtin mit einem Hundehalsband und einer Hundeleine. Danach tötete er, angeblich aus Mitleid, den Hund des Opfers. Mit dem eigenen Vierbeiner (Bild) flüchtete er nach Prag.
18 Jahre Haft für 35-Jährigen, der seine Freundin in Traun erdrosselt hatte

Bin ein Mörder, bin ein schlechter Mensch ... hab euch alle lieb", postete Michael H. am 14. Mai auf seiner Facebook-Seite. Die Botschaft verfasste er am Linzer Bahnhof, während er auf einen Zug wartete, mit dem er nach Tschechien flüchten wollte. Nur Stunden zuvor soll H. seine Lebensgefährtin Doris P. in ihrer Wohnung in Traun erdrosselt haben. Die Tatwerkzeuge: ein Hundehalsband und eine Hundeleine, mit denen er die 41-Jährige so lang gewürgt haben soll, "bis sie sich nicht mehr rührte". Nach den Worten "Ist es das, was du wolltest?", soll er erschöpft von der Tat – Kopf an Kopf mit der Toten am Boden liegend – eingeschlafen sein.

Als er vier Stunden später erwachte, nahm er Doris P. und legte sie ins Schlafzimmer. Dann tötete er mit einem Fischermesser "Odin", den Hund des Opfers. "Aus Mitleid, damit er nicht so allein ist", erklärte der 35-Jährige am Freitag den Geschworenen im Landesgericht Linz. Für P.s Tochter Michelle hinterließ er einen Zettel mit der Nachricht: "Michi, ich liebe deine Mum, ich liebe dich und ich liebe Odin. R.I.P". Auch dem Bruder des Opfers gestand er in einer SMS den Mord. Als dieser mit seiner Nichte in der Wohnung Nachschau hielt, fanden sie die Leiche.

Auf der Fahrt nach Tschechien telefonierte H. mit seiner Mutter und berichtete ihr ebenfalls von der Bluttat. Doch erst eine Woche nach der Flucht stellte er sich bei der österreichischen Botschaft in Prag den Behörden.

Nasenbeinbrüche

"Mir tut leid, was passiert ist", erklärte H. am Freitag dem Schwurgericht. Er wisse nicht genau, wie es zu dieser Tat kommen konnte. "Bei mir hat sich ein Schalter umgelegt."

Die Beziehung zu der 41-Jährigen sei von Anfang an problematisch gewesen. "Es war ein ständiges Auf und Ab." Vor allem, wenn getrunken wurde – und H. trank viel. Zwei Mal brach er im Streit der Partnerin das Nasenbein, ein Mal wurde er dafür wegen schwerer Körperverletzung verurteilt. Ihre Trennung danach war nur kurzfristig. "Wir haben nicht miteinander gekonnt und auch nicht ohne einander."

Verteidiger Andreas Mauhart plädierte auf Totschlag. Staatsanwalt Reinhard Steiner forderte eine Verurteilung wegen vorsätzlichen Mordes. Die Geschworenen schlossen sich seiner Ansicht an. Ihr Urteil: 18 Jahre Haft – nicht rechtskräftig.

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