Enthüllungen aus Heeresabwehramt

Enthüllungen aus Heeresabwehramt
Geheimen Akten zufolge geht vom Linzer FPÖ-Stadtrat Detlef Wimmer eine Gefahr für die militärische Sicherheit aus.

Brisante Details aus der bisher streng unter Verschluss gehaltenen Heeresabwehrakte des Linzer Sicherheitsstadtrats Detlef Wimmer (FPÖ) haben am Mittwoch für Aufregung gesorgt. Laut der Zeitschrift News, der die Geheimdokumente zugespielt wurden, ist Wimmer im Jahr 2007 vom Abwehramt zwei Mal einvernommen worden. Dabei soll er Angaben gemacht haben, die „nachweislich nicht den Tatsachen entsprachen" – vor allem hinsichtlich seiner Kontakte zu verfassungsfeindlichen Organisationen. Solche konnten ihm angeblich nachgewiesen werden. Das Abwehramt vermisst bei ihm die „erforderliche Distanz zur Zielsetzung verfassungsfeindlicher Bestrebungen". Es existierten objektiv nachvollziehbare Anhaltspunkte, dass von Wimmer „eine Gefahr für die militärische Sicherheit ausgeht".

Intrige

Wie berichtet, hatte das Heer dem Linzer Politiker eine Laufbahn als Berufsoffizier verwehrt. Vergangene Woche wurde er auch als Miliz-Offizier „entordert“ und in den Reservestand versetzt.
Der  Stadtrat vermutet Intrigen durch Mitbewerber. „Das ist eine politisch instrumentalisierte Kampagne, in der  aus  Opfern Täter gemacht werden.“ Er habe sich nie etwas zu Schulden kommen lassen und sei ein unbescholtener Bürger. Er habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass er Aktivisten des Bundes freier Jugend (BfJ) persönlich kannte, die in Wels nach dem Verbotsgesetz angeklagt waren und freigesprochen wurden. „Und dass ich in Teilbereichen die Zielsetzung dieser Organisation geteilt habe, ist auch logisch, schließlich findet man bei jeder Partei  Überschneidungen – auch bei KPÖ und Grünen.“
Seine Mitgliedschaft bei der Burschenschaft Arminia Czernowitz habe er ebenfalls nie verheimlicht. „Bis 2006 war  das alles kein Problem.“ Wimmer betrachtet es als Armutszeugnis für die Republik, wenn Geheimpapiere bei einer Illustrierten auftauchen. „Offenbar sind auch alle anderen Akte nicht mehr sicher – der Verteidigungsminister ist damit rücktrittsreif.“ Den sofortigen Rücktritt – allerdings den von Wimmer – fordert Willi Mernyi vom Mauthausen Komitee (MKÖ): „Es kann doch nicht sein, dass ein Politiker, den das Heer als Gefahr einstuft, weiter als Sicherheitsstadtrat der drittgrößten Stadt amtiert."

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