Empörung über Metal-Festival

Empörung über Metal-Festival
Antifaschisten und SPÖ-Chef Josef Ackerl fordern ein Verbot der Konzerte in Mining. Mehrere Bands sollen rechtsextrem sein.

Schrapnell-Stürme über Zion – Schwarze Wölfe geistern umher – Scheiterhaufen bis zum Horizont – Jehova ist vernichtet“, lautet der Aufdruck eines Band-T-Shirts der deutschen Black-Metal-Formation Moredhel. Ihr jüngstes Album trägt den Titel „Satanic Endsieg“. Bei einem Festival in Deutschland soll ihr Sänger einen Besucher von der Bühne geprügelt und dann im Internet gepostet haben: „vor jahren hätte man den noch mit der eisenstange von der bühne geholt“.

Fall 2: Der Schlagzeuger der österreichischen Band Selbstentleibung soll in einem Interview mit dem Magazin „Enemy of God“ erklärt haben, dass er eine elitäre Weltanschauung vertritt: „Schwäche und Behinderungen“ seien „lange genug geduldet“ worden. Es mache ihn „krank zu sehen wie der ganze Abschaum die Intelligenten und Tapferen parasitiert“. Auf einer Myspace-Seite soll er Antifaschisten mit dem Fingerbrechen gedroht haben.
Fall 3: Die deutsche Band Eternity veröffentlichte ihre neueste CD beim Label „World Terror Comittee“ des Rechtsradikalen Sven Zimper.

Hetze

Für das Metal-Festival am 17./18. August in Mining sind alle drei Gruppen eingeladen – dagegen formiert sich Protest. Das oö. Antifa-Netzwerk kritisiert etwa, dass Bands auftreten, die für „zutiefst menschenverachtende, gewaltverherrlichende und rechtsextreme Inhalte“ stehen sollen. Die Katholische Jugend zeigt sich erschüttert über „christenfeindliche Hetzpropaganda“. Und auch der für Jugendschutz zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl (SP) fordert die Untersagung der Veranstaltung.

Die Behörden wollen zumindest den Auftritt der Gruppe Nagaroth verbieten. „Die anderen Bands sind geprüft und als unbedenklich eingestuft worden – nur das zählt für mich“, sagt Festival-Chef Kurt Latzlsperger zur Kritik. Die Veranstaltung sei unpolitisch. Einige Gruppen wollten mit ihren Songtexten nur provozieren: „Manches davon ist vielleicht unglücklich formuliert, aber ich bin kein Moralapostel – das ist künstlerische Freiheit.“
Minings Bürgermeister Günter Hasiweder lässt sich seine Entscheidung, das Festival abzusagen, noch offen: „Ich hoffe auf eine einvernehmliche Lösung mit dem Veranstalter, grenzwertige Bands auszuladen.“ Fix sei allerdings, dass die Veranstaltung nicht jugendfrei ist.

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