Ein Pudding als Geschenk
Nathalie H. musste den Heiligen Abend in der Zelle eines kolumbianischen Gefängnisses verbringen. Ihr Vater Robert H., der in die Hauptstadt Bogotá geflogen ist, um seiner Tochter beizustehen, durfte sie an dem Tag nicht besuchen. Die 23-jährige Frau aus dem Innviertel, die am Flughafen mit zehn Kilo Kokain im Gepäck erwischt worden war, wartet in der Anstalt auf ihren Prozess. Sie beteuert ihre Unschuld.
Besuch
Sie hat am 23. Dezember von ihrem Vater Bücher und etwas zu essen bekommen. „Im Gegenzug haben ihm die zwei Frauen, die mit ihr in der Zelle sitzen, einen traditionellen kolumbianischen Weihnachtspudding als Geschenk überreicht“, berichtet Peter Launsky-Tieffenthal, der Sprecher des österreichischen Außenamts. „Er hat Weihnachten dann in der österreichischen Botschaft verbracht.“ Voraussichtlich komme der Oberösterreicher heute, Mittwoch, wieder zu ihr ins Gefängnis. Der Innviertler, der ursprünglich bis 26. Dezember bleiben wollte, hat seinen Aufenthalt noch bis zum 29. verlängert. „Er wird sie noch ein bis zwei Mal besuchen.“
Nathalie H. gehe es den Umständen entsprechend gut. „Sie hat sich als sehr stark erwiesen, auch wenn die Emotionen zu spüren sind“, sagt Launsky-Tieffenthal. „Die Oberösterreicherin versteht sich nach Berichten des Vaters gut mit den beiden Frauen. Sie dürften sehr aufeinander schauen.“
Ein Termin für eine Anhörung vor dem Richter steht noch nicht fest. Der Grund dafür: Die Anwälte der Frau wollen die Verfahren gegen Nathalie und ihren ebenfalls inhaftierten südamerikanischen Freund zusammenlegen. Außerdem werde nach wie vor sowohl in Kolumbien als auch in Österreich ermittelt.
Haft
Die junge Innviertlerin wurde am 20. November bei ihrer Ausreise mit zehn Kilo Kokain in Bogotá aufgegriffen. Sie gab bei der Vernehmung an, nichts von den Drogen in den von ihr mitgenommenen Koffern gewusst zu haben. Nathalies Vater verdächtigt den mitgereisten Freund, ihr das Suchtgift untergeschoben zu haben.
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