Drei Artisten bei Zirkusvorstellung abgestürzt

Die Akrobaten des Circus Louis Knie zogen sich Gesichts-, Rippen- und Beinverletzungen zu.

Rund 600 Zirkusbesucher standen Donnerstagabend in Linz unter Schock. Rund 600 Zirkusbesucher standen Donnerstagabend in Linz unter Schock. Während einer waghalsigen Hochseilnummer im Circus Louis Knie stürzten drei Artisten der kolumbianischen Truppe „Los Ortiz “ elf Meter in die Tiefe. Doch sie hatten Glück im Unglück: Zwei der Akrobaten kamen mit „nur“ leichten Verletzungen und Prellungen an den Beinen davon. Eine 50 Kilo schwere Balancier-Stange aus Eisen traf jedoch ihren Partner, Luis Alejandro Arce-Marin, im Gesicht, als er bereits am Boden der Manege lag. Sofort wurde der Notarzt alarmiert – die Rettung brachte den 27-jährigen Kolumbianer ins Krankenhaus. Dort musste er mehr als zwei Stunden lang genäht und ärztlich versorgt werden.

Starke Schmerzen

Drei Artisten bei Zirkusvorstellung abgestürzt
ZIRKUS KNIE
„Ich habe starke Schmerzen, auch im Rippenbereich“, sagt Arce-Marin, der in seinem Leben bereits vier Mal vom Seil gefallen ist. Mit blutigen Blessuren und einem dick angeschwollenen Gesicht ruht er sich in seinem Zirkuswagen aus. Ob er nach einem derartigen Vorfall Angst hat? „Nein, nicht im Geringsten. So etwas kann schon einmal vorkommen. Ich mache diese Arbeit seit meiner Kindheit und ich liebe sie. Das ist mein Leben. Nächste Woche möchte ich wieder auftreten“, gibt sich der Vater von zwei Kindern kämpferisch. Seine Frau Jenna sieht das aber anders. „Natürlich habe ich Angst um meinen Mann, jedes Mal.“ Auch für den 40-jährigen Zirkusdirektor Luis Knie ist es ein riesen Schock. „Gott sei Dank ist nicht mehr passiert und keiner hat sich etwas gebrochen.“

Adrenalin-Junkies

Es sei der unglaublichen Körperbeherrschung zu verdanken, dass sich die Drei beim Sturz aus dieser Höhe nicht schlimmer verletzt haben, meint Knie. Der Zirkus stelle den Artisten natürlich frei, ob sie gesichert oder ungesichert auftreten wollen. „Aber diese Kolumbianer sind Adrenalin-Junkies. “ Gerade bei einer Hochseilvorführung wie dieser sei eine Sicherung kaum möglich und „sie wollen ja ihren Adrenalin-Kick bei ihrer gefährlichen Nummer“.

„Respekt, keine Angst“

Für die kommenden Vorstellungen wird Arce-Marin durch einen Ersatzmann vertreten – die anderen beiden, außerordentlich zähen Artisten wollten sich bereits Freitagabend wieder durch die Luft schwingen.

„Ich habe Respekt vor der rasanten Nummer, aber keine Angst. Es war einfach Pech“, meint der 27-jährige Diego Ortiz, auf dessen Schultern der im Gesicht verletzte Arce-Marin balancierte, bevor sie in die Tiefe gerissen wurden. Am Schluss hätten die Zuschauer trotzdem kräftig applaudiert, betont Ortiz. Er hat sich beim Sturz am Knöchel verletzt und humpelt. „Es ist alles gut. Das ist meine Arbeit, ich liebe sie.“
Der 40-köpfige Circus Louis Knie macht bis Ostermontag am Urfahraner Jahrmarktgelände in Linz Station.

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