Der Ruf nach einem neuen Stadion

Gruber, Nentwich, Pervan, Friedl (v. li.)
Der LASK bleibt für die nächsten sechs Jahre in Pasching und will dann eine eigene Heimstätte.

"Langsam dürfen sie sich etwas überlegen. Für die Kultur wird so viel Geld ausgegeben, für den Sport so wenig." Ein ehemaliger Fußballspieler und Funktionär eines Landvereines machte beim Sommerfest der LASKler im Schloss Starhemberg seinem Unmut Luft. Er verlangte ebenso wie die meisten Besucher an diesem Abend ein neues Stadion in Linz.

Der LASK hat zwar für die nächsten sechs Jahre eine bleibende Heimat in Pasching gefunden, doch es ist unklar, wie es dann weitergehen soll. Der Ruf nach einem neuen, reinen Fußballstadion ist unüberhörbar. "Wir haben uns vorgenommen, in dieser Legislaturperiode ein Stadion zu entwickeln", sagte Sportlandesrat Michael Strugl vor den rund 300 Besuchern. "Es ist unser energischer Wille, so ein Projekt umzusetzen." Wenn das in Wien bei Rapid möglich gewesen sei, müsse das auch in Linz gehen. Zuerst müsse aber ein Standort gefunden werden, der passe. Die politischen Hinweise aus der Stadt seien aber eher verhalten. Es sei nicht einfach, weil es von keiner Gemeinde aus dem Großraum Linz ein Commitment für ein Stadion gebe. Natürlich sei die Stadt Linz der bevorzugte Standort, ansonsten müsse es der Großraum Linz sein.

Reinhold Entholzer, der frühere SPÖ-Vorsitzende und Landeshauptmannstellvertreter, bekannte sich ebenfalls zu einem neuen Stadion. "Es ist dringend notwendig, hier etwas zu machen."

Wichtig sei der Aufstieg des LASK in die erste Liga, "ich bin sicher, dass wir das schaffen". ÖFB-Chef und Energie-AG-Vorsitzender Leo Windtner sagte, "der Bedarf ist jedenfalls da, es müsste auch gelingen. Wenn sich im Linzer Umland niemand findet, dann werde ich mit Bürgermeister Robert Zeitlinger von St. Florian reden."

Wie jedes Jahr haben auch heuer wieder Fanclub-Präsident Walter Entholzer und Ehrenpräsident Georg Starhemberg Donnerstagabend ins Eferdinger Schloss zum Sommerfest geladen. "Der Aufstieg ist das große Ziel", meinte der neue LASK-Geschäftsführer Alexander Friedl. Kapitän und Torhüter Pavao Pervan, der sich im Training den Mittelfußknochen gebrochen hat und auf Krücken humpelte, sagte, die meisten Spieler könnten mit diesem Druck umgehen. Finanzvorstand Sigmund Gruber erklärte, das Stadion auf der Linzer Gugl sei Vergangenheit. Erst drei Tage vor Spielbeginn habe der LASK das Tarifblatt für das Stadion erhalten. "Pasching ist für sechs Jahre unser Exil. Ich hoffe, dass wir bis dahin ein neues Stadion haben."

Hausherr Starhemberg gratulierte dem LASK zum gelungenen Saisonstart. "Nur wenn wir eine solidarische Gesellschaft sind, werden wir für gegenseitige Nähe und Stabilität sorgen. Dafür kann der Fußball einen guten Beitrag leisten."

Fanclub-Präsident Entholzer hob den Wert der Marke hervor. Der LASK liege nach den Großklubs an fünfter Stelle. Auch er plädierte für den Bau eines neuen Stadions. In einer Umfrage hätte sich 60 Prozent der Fußballinteressierten dafür ausgesprochen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Stadion in Linz stehen werde, sei relativ gering. Außer die Stadt stelle dafür ein Grundstück zur Verfügung wie das Wien für Rapid gemacht habe.

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