"Brauchen 2000 bis 3000 zusätzliche Forscher"

Michael Strugl, der neue Wirtschaftsminister.
OÖ benötigt wesentlich mehr Forscher und doppelt so viele Softwareingenieure.

Wie schafft es Oberösterreich, vom europäischen Mittelfeld zur einer Top-Region zu werden? "Gut ausgebildete Fachkräfte sind der entscheidende Vorteil im Wettbewerb", lautet die Antwort von Landeshauptmannstellvertreter Michael Strugl. Der zweite wesentliche Faktor sei die Innovationskraft. "Das heißt, alles, was mit Forschung und Entwicklung zu tun hat, ist wichtig. Wir werden in den nächsten Jahren 2000 bis 3000 zusätzliche Forscher brauchen, wenn wir die Forschungsquote auf vier Prozent bis 2020 anheben wollen."

Oberösterreich benötige Exzellenz in den Ausbildungseinrichtungen. Die Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) müsse große Anstrengungen unternehmen, um in eine Spitzenposition zu kommen. "Wir haben in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) jährlich 600 Absolventen an der JKU, 200 davon sind Informatiker. IT ist eine Mangelerscheinung. An den Fachhochschulen haben wir 900 MINT-Abgänger, davon 430 im IT-Bereich. Dazu kommen noch die HTL, wo auch manche einen IT-Schwerpunkt haben. In den MINT-Fächern haben wir 1800 HTL-Abgänger, davon sind 380 in der IT. Das heißt, wir haben im IT-Bereich rund 1000 Absolventen jährlich. Bei den Softwareingenieuren würden wir zwei bis dreimal so viele brauchen wie wir jetzt haben. Wenn Oberösterreich nach vorne will, benötigen wir mehr Absolventen. Oder wir müssen sie von woanders herbringen. Sonst schaffen wir es nicht."

Ein Punkt, so Strugl, überlagere alle anderen: die Internationalisierung. "Wir müssen durchlässig, offen und international vernetzt sein. An unseren Unis müssen Studenten aus aller Herren Länder sein, in den Betrieben müssen Fachkräfte aus verschiedenen Nationen arbeiten. Die JKU und die Fachhochschulen müssen sich mit international führenden Universitäten im technischen Bereich vernetzen. Ob das nun die TU München oder die ETH Zürich ist."

Wie schaffen wir es, dass Leute zu uns kommen? "Im Silicon Valley kommen sie aus Indien, China, aus Asien in großer Zahl. Das wird bei uns vielleicht nicht in diesem Ausmaß stattfinden. Die Menschen gehen dorthin, wo ein Kompetenzzentrum ist."

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