Bauern setzen auf Donau-Soja

Bauern setzen auf Donau-Soja
Die Landwirte Mitteleuropas mit der Eiweißpflanze aus dem Donauraum die Abhängigkeit vom internationalen Markt beenden.

Soja ist in Europa rar gesät. Den Großteil der Bohnen müssen die landwirtschaftlichen Betriebe aus Südamerika importieren. Bauernbund-Präsident Jakob Auer (VP) möchte  hierzulande die  Landwirte motivieren,  vermehrt die Hülsenfrucht anzubauen. Der Vorschlag des EU-Kommissars Dacian Ciolos,  sieben Prozent der  Ackerflächen   für ökologische Maßnahmen stillzulegen, stößt ihm deshalb sauer auf. „Ich plädiere vehement dafür, den Sojaanbau zu verstärken. Damit sind wir weniger abhängig vom Ausland, wir können Wertschöpfung erzielen.“

Donau-Soja

Ins gleiche Horn stößt auch Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (VP) „Wichtig ist es, dass wir eine eigene europäische Eiweißversorgung sicherstellen.“ Oberösterreich hat deshalb mit der burgenländischen Firma Mona die sogenannte Donau-Soja-Strategie entwickelt. Das Programm will in Österreich und den ehemaligen Kronländern den Anbau von gentechnikfreien Bohnen vorantreiben.

Und auch die nördlichen Nachbarn zeigen sich von der Idee nicht abgeneigt. Kürzlich hat Hiegelsberger Gespräche mit dem bayerischen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) geführt. „Bayern ist an der Strategie hoch interessiert.“ Schließlich hätten sowohl Österreich als auch Deutschland nicht genügend Anbauflächen zur Verfügung, um den großen Bedarf an der Pflanze zu decken.

Gentechnik

Ungarn, Serbien, Bulgarien und Rumänien jedoch seien für die Produktion sehr gut geeignet. „Dort sind die Strukturen in der Landwirtschaft noch nicht so stark, etwa durch die Tierhaltung, festgelegt.“ Durch den Anbau erhofft sich der Agrarlandesrat auch neue Impulse in der Forschung an gentechnikfreien Bohnen. „Wir brauchen Input bei der Suche nach neuen Sorten. 80 bis 90 Prozent der Pflanzenarten sind gentechnisch verändert. Herkömmliche Sorten werden gar nicht mehr gezüchtet.“

Im Mai möchte Hiegelsberger das Donau-Soja-Konzept auf der Landwirtschaftsmesse im serbischen Novi Sad präsentieren.

Kommentare