Aus Indianerwelt wird Naturresort
"Die ersten zwei, drei Jahre sind sehr wichtig. Da braucht es wirklich den unternehmerischen Esprit, damit man vorwärts kommt." Albert Schmidbauer hat bei Ikuna die Zügel übernommen. Vor zwei Jahren als Indianerwelt gegründet, entwickelt der gebürtige Natternbacher das Gelände in ein Naturresort weiter.
"Wir möchten Familien das Erleben von Natur näherbringen", beschreibt Schmidbauer seine Konzeption. "Sie können in unseren Tipi-Suiten außergewöhnlich nächtigen. Unsere Küche stellt auf Regionalität ab. Wir bieten viele Erlebnismöglichkeiten für die Kinder."
Gelände verfünffacht
Die 12 Tipis mit ihren 56 Betten haben Vier-Sterne-Niveau und sind beinahe die gesamte Saison ausgebucht. Neben den Urlaubsgästen strebt Schmidbauer rund 150.000 Tagesbesucher an. Für sie soll es ein eigenes Parkrestaurant geben.
Turm des Lebens
Er denkt aber bereits darüber hinaus. Er will Firmen das Gelände für Team-Building-Seminare zur Verfügung stellen und hat dafür eine eigene Zone vorgesehen. Für 2020/’21 ist die Errichtung eines eigenen Seminarhotels geplant. Zudem ist er auf der Suche nach Häusern in Sololagen, die er als Ferienhäuser bespielen möchte, die je nach Wunsch verschieden serviciert werden. Weiters will er am Gelände vier Air-Lodges errichten, die Baumhäusern ähneln. Ein 40 bis 50 Meter hoher Turm, Turm des Lebens genannt, soll auf mehreren Etagen die geschichtliche Entwicklung des Lebens nachzeichnen. Weiters will er eine Kunstgalerie einrichten.
Mikronährstoffe
Ikuna ist für Schmidbauer eigentlich ein zufälliges Engagement. Die Gemeinde und der Tourismusverband Natternbach suchten für ihre Idee der Indianerwelt einen Investor. Schmidbauer, der neben dem ursprünglichen Indianerdorf aufgewachsen ist, stieg ein. Sein unternehmerisches Hauptbein ist Biogena, eine Firma, die Mikronährstoffe herstellt und vertreibt. "Wir haben rund 9000 Partnerärzte, die in ihren Therapien unsere insgesamt 220 Präparate begleitend einsetzen. Man spricht hier von Nutritivmedizin. Wir machen Forschung und Entwicklung." Schmidbauer hat Jus studiert und war als Unternehmensberater tätig. "Ich habe damals bei Ärzten die Präparate von Biogena gesehen. 2003 habe ich Biogena übernommen und 2006 in diese Struktur mit 22 Firmen gegossen."
Schmidbauer betreibt derzeit zehn Stores, darunter einen am Linzer Taubenmarkt. Jeweils 46 Prozent des Umsatzes macht er in Österreich und Deutschland, den Rest teilen sich Dubai, Schweiz und Italien. Deutschland ist der Wachstumsmarkt. Dort sind 30 bis 40 eigene Stores geplant. "Wenn das gut gelingt, wollen wir noch einmal mit einem Franchisekonzept expandieren. Ich gehe davon aus, dass wir 300 bis 400 Partner im deutschsprachigen Raum gewinnen können." Die Unternehmensgruppe macht derzeit mit 260 Mitarbeitern etwas mehr als 30 Millionen Euro Umsatz. "Wir wachsen zwischen 20 und 25 Prozent jährlich." Produziert wird in Lengau bei Straßwalchen. Die Logistik sitzt in Natternbach, die neun Mitarbeiter verschicken derzeit rund 200.000 Pakete im Jahr, Tendenz stark steigend. "Ich habe gerade 500 Quadratmeter Logistikfläche dazu gebaut. Am 21. April ist Tag der offenen Tür. Es ist eine Ernährungsberaterin da, es werden Eisen-Tests durchgeführt. Es gibt hier in Natternbach einen Mini-Store. Die Menschen sollen ein bisschen in die Welt der Mikronährstoffe eintauchen können."
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