Auf der Jagd nach dem entlaufenen Paul
Das ist unser Paul", sagt Doris Schuh über das Känguru-Foto, das – wie berichtet – der Urlauber Martin Herstedt Freitagabend in Sankt Oswald bei Haslach geschossen hat. Der Schnappschuss des Wieners zeigt ein etwa 60 cm großes grau-weißes Beuteltier vor einem Maisfeld. "Es ist die weiße Zeichnung auf der Brust, der Paul hat genau dieselbe", betont Schuh.
Seit einem heftigen Unwetter am 23. April sei das Känguru verschwunden. "Damals ist das Gehege unterspült worden – der Paul hat auf die Weise einen Weg in die Freiheit gefunden."
Vor allem die 15-jährige Tochter Lisa sei untröstlich gewesen. "Wir haben wochenlang immer wieder die Umgebung nach ihm abgesucht und gleichzeitig auch über Facebook eine große Suchaktion gestartet, doch das ist alles erfolglos geblieben." Von dem fünfeinhalbjährigen Tier fehlte seither jede Spur. "Wir mussten annehmen, dass er tot ist."
Die Freude ist nun umso größer, weil der vermisste Liebling noch am Leben zu sein scheint. Am Dienstagabend machte sich die bayrische Familie auf den Weg in die 30 Kilometer entfernte Mühlviertler Gemeinde, um Ausschau nach Paul zu halten. "Vielleicht gelingt es Lisa, ihn mit ihrer Stimme anzulocken." Das kastrierte Männchen sei nachtaktiv und schlafe tagsüber, vor Einbruch der Dämmerung habe eine Suche deshalb wenig Sinn. "Wir werden so lange nach ihm suchen, bis wir ihn endlich gefunden haben." Das Ergebnis der Suchaktion stand bei Redaktionsschluss noch aus.
Kein Hunger
Gehungert dürfte der Ausreißer bisher nicht haben. "Gerade jetzt findet er im Freien alles, was er braucht – das Futterangebot ist sehr üppig." Fünf Jahre lang sei Paul bei der Familie gewesen und in der Zeit allen enorm ans Herz gewachsen. Ausgerissen sei er zuvor aber noch nie.
Schuh: "Wir müssen ihn unbedingt vor dem Winter finden, denn diesen würde er nicht überstehen."
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